Die Sicherung der Fachkräftebasis ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit, um Wohlstand und Wertschöpfung zu sichern. Neben der Aktivierung inländischer Potenziale durch Verbesserungen bei Aus- und Weiterbildung und eine stärkere Erwerbsbeteiligung etwa von Frauen und Älteren auf dem Arbeitsmarkt sowie guten Arbeitsbedingungen richtet sich der Blick dabei zunehmend auch über die Grenzen hinaus. Denn klar ist: Deutschland ist auch auf qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.
Kanada hat bereits jahrzehntelange Erfahrung mit der Einwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten und ist damit erfolgreich: In den vergangenen 20 Jahren ist jährlich mindestens ein Prozent der kanadischen Bevölkerung im Ausland neu angeworben worden. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Kanada das Land mit der höchsten Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften weltweit.
Bundesinnenministerin Faeser und Bundesarbeitsminister Heil wollen sich in Kanada über das kanadische Einwanderungsrecht informieren, welche Voraussetzungen für das Gelingen erfüllt sein müssen und vor allem, welchen Effekt es auf die Wirtschaft und Gesellschaft vor Ort hat.
Bundesministerin Nancy Faeser: „Wir werden in Kürze unseren Entwurf für ein neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg bringen. Wir wollen ein modernes Einwanderungsrecht schaffen, damit ausländische Fachkräfte leichter nach Deutschland kommen und hier schnell durchstarten können. Dafür ist Kanada ein Vorbild, von dem wir lernen wollen. Deshalb freue ich mich sehr auf den Erfahrungsaustausch mit unseren kanadischen Amtskollegen, mit Unternehmen und der Einwanderungsbehörde.“
Bundesminister Hubertus Heil: „Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung. Deutschland muss als Einwanderungsland für Fachkräfte attraktiver werden, wenn wir ökonomisch nicht den Anschluss verlieren wollen. Kanada zeigt, wie erfolgreiche Einwanderungspolitik ein Gewinn für Gesellschaft, Wirtschaft und Zugewanderte sein kann. Ich erhoffe mir von unserem Besuch einen Blick in den ‚Maschinenraum‘ des kanadischen Systems – auch, um gute Beispiele und Anregungen mit nach Deutschland zu nehmen.“
Auf der Reise vom 19. bis 21. März 2023 nach Ottawa und Toronto findet dazu ein Austausch auf allen Ebenen statt: von den zuständigen Ministerinnen und Ministern für Arbeitsmarktpolitik, Einwanderung und öffentliche Sicherheit, über die regionalen Regierungen sowie die Einwanderungsbehörde und eine Serviceagentur für Zugewanderte bis hin zu den Unternehmen SIEMENS Healthineers und SEW Eurodrive, die seit Jahren qualifizierte Fachkräfte und High Potentials aus der ganzen Welt erfolgreich in die Unternehmen integrieren.