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Wer war Fritz Kittel? Multimediale Ausstellung zur Zivilcourage in der NS-Zeit

AusstellungGemeinsames Projekt mit Schriftstellerin Esther Dischereit • Geschichten von Verfolgten und Mutigen • DB-Chef Dr. Richard Lutz: „Die Ausstellung ist ein Angebot, gemeinsam aus der Vergangenheit für das Heute zu lernen.“

Ausstellung: "Wer war Fritz Kittel? Ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – zwei Familien 1933-2023" / Foto: Deutsche Bahn AG/ Dominic Dupont

„Wer war Fritz Kittel – ein Reichsbahnarbeiter entscheidet sich – zwei Familien 1933 bis 2022“ heißt die neue multimediale Ausstellung der Deutschen Bahn (DB), die gemeinsam mit der Schriftstellerin und Kuratorin Esther Dischereit entwickelt wurde.

DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz und Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, eröffnen sie heute Abend gemeinsam mit Esther Dischereit im Deutschen Technikmuseum in Berlin.  

Die Wanderausstellung entstand gemeinsam mit der historischen Sammlung der DB. Der Eisenbahner Fritz Kittel hatte Esther Dischereits Mutter Hella und Schwester Hannelore während der NS-Zeit versteckt. Beide überlebten den Holocaust. Die Ausstellung ist den Lebensgeschichten der beiden Familien gewidmet. Sie beleuchtet kritisch die Rolle der Deutschen Reichsbahn im Nationalsozialismus und fragt nach dem Schicksal jüdischer Eisenbahner. Die vorgestellten Dokumente, Objekte, Filme und Biografien korrespondieren mit literarischen Texten von Esther Dischereit. Das Deutsche Technikmuseum als Ausstellungsort erinnert in seiner Dauerausstellung Eisenbahn ebenfalls seit vielen Jahren an die entscheidende Rolle der Deutschen Reichsbahn bei der Ermordung europäischer Juden in der NS-Zeit.

DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Für uns als Deutsche Bahn ist es unsere historische Verantwortung und ein zentrales Anliegen, das Gedenken an die Opfer des Holocaust wachzuhalten und uns kritisch mit der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Die Perspektive der Verfolgten und ihrer Nachfahren ist dafür unverzichtbar. In dieser Tradition steht auch diese Ausstellung: Sie ist ein Angebot, sich gemeinsam auf eine Zeitreise zu begeben und zu fragen: Würde ich auch so handeln wie Fritz Kittel?“

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus: „Ich begrüße die Ausstellung über das Leben und das Wirken von Fritz Kittel. Damit wird das mutige Handeln des Reichsbahners gewürdigt, der in der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte Mut bewiesen und zwei Jüdinnen vor dem sicheren Tod gerettet hat. Sein Handeln sollte für uns heutzutage Antrieb sein, sich antisemitischen Anfeindungen entgegenzustellen.“

Die Ausstellung ist für die DB ein neuer multimedialer Ansatz in der Erinnerungskultur. Sie lädt dazu ein, sich kritisch mit den Verbrechen während des Nationalsozialismus und den Fragen individueller Verantwortung auseinanderzusetzen. Ohne die Reichsbahn wäre die Deportation der europäischen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma in die Vernichtungslager nicht möglich gewesen.

Mit der Ausstellung „Wer war Fritz Kittel“ setzt die DB ihr Engagement für eine demokratische Gesellschaft mit einer aktiven Erinnerung an die Opfer von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Gewaltherrschaft fort.

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2023 im Deutschen Technikmuseum in Berlin und ab Anfang Mai in Chemnitz im Kontext der jüdischen Kulturtage zu sehen. Weitere Ausstellungsorte sind in Planung.

Deutsche Bahn AG / 14.02.2023

Foto: Deutsche Bahn AG/ Dominic Dupont

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