Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hamburg fort und ruft alle Beschäftigten der Stadtreinigung am Samstag, den 18. Februar, zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Insbesondere bei den Recyclinghöfen ist mit Einschränkungen und Schließungen zu rechnen, auch die Straßenreinigung sowie die Containerabfuhr ist betroffen.
Vor der zweiten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche will die Gewerkschaft damit ihren Forderungen Nachdruck verleihen.
ver.di fordert für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie für Azubis 200 Euro mehr und die unbefristete Übernahme.
Jan-Oliver Choinka, Fachkraft für Abfall- und Kreislaufwirtschaft auf einem Recyclinghof, beschreibt die Lage der Beschäftigten: „Die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen auf den Recyclinghöfen arbeiten in der Entgeltgruppe 4, also für etwa 2.500 Euro Tabellenlohn. Wir arbeiten gerne bei der Stadtreinigung und wir arbeiten gerne in Hamburg. Aber das Leben hier muss man sich auch leisten können. Die momentane Preissteigerung ist ein echter Schlag ins Kontor und sorgt für Verunsicherung und Zukunftsängste. Wir haben außerdem in der letzten Tarifrunde in den Coronajahren Augenmaß walten lassen. Jetzt ist die Arbeitgeberseite gefordert, ordentlich an der Stellschraube ‚Vergütung‘ zu drehen. Der öffentliche Dienst ist es wert!“
Ole Borgard, Gewerkschaftssekretär für die Stadtreinigung bei ver.di Hamburg: „Wir starten nun mit Warnstreiks auch bei der Stadtreinigung Hamburg. Die Arbeitgeber finden zwar wertschätzende Worte, lehnen aber insbesondere den dringend notwendigen Mindestbetrag in Höhe von 500 Euro kategorisch ab. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Stadtreinigungs-Beschäftigten, von denen sich viele in den mittleren und unteren Entgeltgruppen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst befinden. Temporäre Entlastungspakete reichen nicht aus, um dauerhaft steigenden Kosten zu begegnen. Dafür braucht es eine deutliche Erhöhung der Entgelttabellen – insbesondere in den Entgeltgruppen, in denen die hohe Inflation am meisten weh tut.“
Die Streikenden treffen sich morgens dezentral in den Regionen, ab 13 Uhr findet ein gemeinsamer Ausklang beim Recyclinghof Feldstraße statt.
ver.di Landesbezirk Hamburg / 16.02.2023
Bildschirmfoto: hamburg.verdi.de