Literaturnobelpreis für Annie Ernaux (2022) und Albert Camus (1957)
Der Nobelpreis für Literatur ging im Dezember 2022 an Annie Ernaux. Die französische Autorin hat mit ihrem Schreiben der Literatur neue Räume eröffnet und der Unausweichlichkeit der Erfahrungen des eigenen Lebens mit bestürzender Aufrichtigkeit Rechnung getragen, persönliche Geschichte mit Erzählkunst untrennbar verschmolzen. Spätere namhafte Autoren wie Didier Eribon und Édouard Louis stehen in der Tradition ihrer Art des Schreibens. Am SchauSpielHaus ist die deutsche Erstaufführung von Annie Ernaux’ »Das Ereignis« zu sehen (die nächsten Termine: 22/1, 23/1, 13/2, 28/2).
Schauspieler*innen des Ensembles werden an diesem Abend ausgewählten Texten der Autorin eine Stimme verleihen. Gelesen wird aus »Erinnerung eines Mädchens«, »Die Scham« und voraussichtlich aus dem neuen Buch »Der junge Mann«, das am 16/1 auf Deutsch erscheint. Darüber hinaus werden Ausschnitte aus Albert Camus’ Dankesrede von 1957 sowie aus Annie Ernaux‘ eigener Nobelpreisrede vorgestellt, anschließend die dort skizzierten Rollen der*des Schreibenden befragt. Außerdem werden Annie Ernaux’ »Super 8 – Tagebücher« gezeigt, Teile eines Dokumentarfilms von David Ernaux-Briot.
Es lesen: Josefine Israel, Eva Maria Nikolaus, Sasha Rau, Maximilian Scheidt
Außerdem Gespräch mit: Dr. Hanna Engelmeier vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen
Neue Schauspielhaus GmbH / 10.09.2023
Foto: © Heike Steinweg / Neue Schauspielhaus GmbH