Comedy-Star Enissa Amani, 37, macht bis heute Rassismuserfahrungen, wie sie in der aktuellen Ausgabe des ZEITmagazins erzählt: „Erst neulich ist mir das wieder passiert. Ich habe falsch geparkt, und dann sagt so ein Mann zu mir: Das können Sie in Ihrem Land machen! Ich werde immer noch so angegangen, obwohl ich hier aufgewachsen bin.“ Amani kam als Baby mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland, ihre Eltern wurden dort politisch verfolgt.
„Manchmal gucke ich mir die Deutschen an“, sagt Enissa Amani im ZEITmagazin, „speziell die islamophoben – oder vielleicht wäre ‚Middle East-phoben‘ das treffendere Wort –, und denke: Wir haben denen so viel von unserer Kultur beigebracht – ich rede jetzt allgemein von nahöstlicher Kultur –, und wir wurden dafür in der Schule degradiert und diskriminiert. Heute sind in jedem Gesundheitsratgeber mindestens zehn Methoden drin, die wir seit Jahrtausenden praktizieren, für die wir aber in der Schule ausgelacht wurden. Rohe Petersilie zu essen statt Leberwurst, uns mit Küsschen zu begrüßen, auch Männer untereinander, während man sich hier früher noch trocken die Hand gegeben hat: Das alles wurde lange Zeit belächelt.“
ZEIT Verlagsgruppe / 04.01.2023
Foto: Enissa Amani / Facebook