Ali Kemal Hüseyin
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu reiste in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo sich Sedat Peker, der Anführer der nationalistischen Mafia, gegen den eine „Red Notice“ erlassen wurde, befindet. Soylu traf mit dem stellvertretenden Premierminister und Innenminister Al Nahyan zusammen, und es wurde behauptet, dass die Auslieferung Pekers an die Türkei auf seiner Tagesordnung stand.
Gökmen Karadağ, der Moderator der Sendung Açıkça auf Tele 1, gab bemerkenswerte Informationen über das Treffen weiter. Karadağ sagte, es sei unklar, ob der Besuch auf dem offiziellen Programm des Innenministeriums stehe. Karadağ hingegen erklärte, er habe erfahren, dass die VAE Personen, die Peker nahe stehen, über diesen Besuch informiert hätten, und sagte: „Die Behörden der VAE hatten Peker im Voraus über diesen Besuch informiert.“
Karadağ sagte, dass die Anwesenheit von Resul Koloğlu, dem Leiter der Abteilung für organisierte Kriminalität der Polizei, in der Delegation, die Soylu begleitete, bemerkenswert sei, „weil dies die These unterstützt, dass Pekers Besuch dazu diente, die VAE über die Fälle gegen ihn und die neuen Ermittlungspläne zu informieren, die der Auslieferungsakte hinzugefügt werden sollten“. Zu Soylus Besuch sagte Karadağ, dass die von ihm befragten Personen aus Pekers Umfeld ihm sagten, Peker habe gesagt: „Ich begrüße den Dämon mit einem Lächeln. Ich schrecke nicht vor dem Gefängnis zurück“.
Einem Bericht von Alican Uludağ von DW Turkish zufolge verfolgte Sedat Peker den Besuch von Soylu aufmerksam. Peker soll geäußert haben, dass „Süleyman Soylu eigens in die VAE gekommen sei, um seine Auslieferung sicherzustellen“. Als Zeichen dafür verwies er auf die Anwesenheit des stellvertretenden Generaldirektors für Sicherheit Resul Holoğlu in der Delegation. Holoğlu war am 26. Oktober 2016 von Soylu selbst zum Leiter der Abteilung für die Bekämpfung des Schmuggels und der organisierten Kriminalität ernannt worden. Diese Abteilung überwacht Organisationen des organisierten Verbrechens, zu denen auch Sedat Peker gehört, genau. Im Jahr 2019 wurde Holoğlu zum stellvertretenden Generaldirektor für Sicherheit ernannt.
Nach diesem Besuch bereitete sich Sedat Peker angeblich auf seine „Auslieferung an die Türkei“ vor. Am 1. August hatte Peker erklärt: „Warten Sie 2 Monate vor den Wahlen auf mich. Ich werde dafür sorgen, dass Sie nicht mehr auf die Straße gehen können, und ich werde diejenigen, die Ihnen diese Aufgabe übertragen haben, in der ganzen Welt entehren“. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass Peker einige Dokumente und Videos, die er vor den Wahlen veröffentlichen wollte, an seine Vertrauten übergeben hat. Peker, der sich derzeit bei seiner Familie aufhält, wird von zwei Leibwächtern begleitet. Wenn er ausgeht, wird Peker von mehr als 100 VAE-Beamten geschützt.
Foto: Gazete Manifesto
