Die libanesische Schauspielerin Stephanie Saliba wurde „wegen des Verdachts auf Geldwäsche und unerlaubte Bereicherung“ im Zusammenhang mit dem Fall des Direktor der Zentralbank Riad Salamehs festgenommen.
Einem Bericht der Zeitung Rudaw zufolge wurde die Schauspielerin Stephanie Saliba im Rahmen der gemeinsamen libanesisch-europäischen Ermittlungen gegen den Direktor der Zentralbank Riad Salameh verhaftet.
Saliba kam am Mittwochabend aus Jeddah, wo sie am Red Sea Film Festival teilnahm, auf dem Beiruter Flughafen an, und die Sicherheitskräfte vollstreckten den Inhalt eines Durchsuchungs- und Ermittlungsbefehls gegen sie, nachdem sie zuvor nicht zu einer Befragung erschienen war. Salibas Verhör findet im Rahmen der Ermittlungen statt, die die Staatsanwaltschaft von Dschebel Libanon seit April 2021 im Anschluss an den Prozess gegen Salameh und ihren Bruder wegen „illegaler Bereicherung und Geldwäsche“ führt.
In der lokalen Presse ist zu lesen, dass Stephanie Saliba exorbitante Geschenke vom Chef der Zentralbank erhalten hat. Medienberichten zufolge sind gegen Saliba seit Anfang 2021 Ermittlungen in Frankreich und der Schweiz im Zusammenhang mit Geldwäscheoperationen bei der Zentralbank und Vorwürfen über ihr persönliches Vermögen und das ihrer Verwandten eingeleitet worden.
Korruptionsvorwürfe gegen Salame Der libanesische Direktor der Zentralbank Salame wurde erstmals im Januar 2021 von den Schweizer Justizbehörden wegen „Veruntreuung, Geldwäscherei und Korruption“ angeklagt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft berichtete, dass die Firma Forry, die Salames Bruder Raja Salame gehört, von 2002 bis 2014 326 Millionen Dollar an Gebühren und Provisionen aus dem Verkauf von Eurobonds und Schatzwechseln der libanesischen Zentralbank erhalten hat.
Im April 2021 reichte die libanesische Generalstaatsanwaltschaft eine Klage gegen Salame ein, nachdem die Schweiz den Libanon um Unterstützung für ein Ermittlungsersuchen gebeten hatte. Am 17. November 2021 gab Salamé bekannt, dass ein Unternehmen die Unterlagen zu allen Investitionen und Geldtransfers geprüft habe und sie den Justizbehörden vorlegen werde. Ghada Aoun, der Generalstaatsanwalt des Gerichts von Dschebel Libanon, gab am 11. Januar bekannt, dass gegen Riad Salame ein Reiseverbot verhängt wurde, und beschloss am 19. Februar 2022, Salames bewegliches und unbewegliches Vermögen in der Region Metn im Libanon, wo Salame wohnt, einzufrieren. Am 17. März erließ Generalstaatsanwalt Aoun einen Haftbefehl gegen Salames Bruder, Rajah Salame. Rajah Salame wurde nach zweimonatiger Haft gegen eine Kaution von 3,7 Millionen Dollar freigelassen.
Foto: Rudaw