Frauen demonstrierten in Kadıköy, Istanbul, gegen Sekten und die Freisprechung von Kinderschändern.
Nach einem Bericht von Aysu Sultan Yankaş von der Gazete Yolculuk versammelten sich Frauen auf Aufruf der Plattform „Gemeinsam stark“ vor dem Karaköy-Pier in Kadıköy, um auf den Vorfall von Kindesmissbrauch in der Hiranur-Stiftung, die der İsmailağa-Sekte angehört, zu reagieren.
Die Frauen trugen Transparente mit der Aufschrift „Kein Kind ist in diesem Land sicher, in dem Missbrauchstäter begnadigt werden“ und „Männer, Familien, Sekten und Gemeinschaften missbrauchen; der Staat schützt die Missbrauchstäter“. Die Frauen trugen Transparente mit der Aufschrift „Schließt die Sekten, die blinden Brunnen der Finsternis“, „Es gibt Gewalt in der Familie“ und „Ihr seid mitschuldig am Missbrauch, ihr seid schuldig“ und skandierten „Wir schweigen nicht, wir haben keine Angst, wir gehorchen nicht“ und „Beschönigt nicht den Missbrauch, schützt die Kinder“.
In der Presseerklärung wurde darauf hingewiesen, dass der Staat ein Komplize dieses Verbrechens ist. Es wurden Fälle von Kindesmissbrauch in der Vergangenheit und die Art und Weise, wie die Täter in den Fällen freigesprochen wurden, erläutert.
Die Erklärung lautete wie folgt: „Wir sehen deutlich, dass der Staat alles tut, um Kinder zu verunsichern, geschweige denn seiner Pflicht zum Schutz von Kindern nachzukommen. Aber wir werden unseren Kampf für eine Gesellschaft, in der jedes Kind in Sicherheit, Gleichheit, mit eigener Identität und Freiheit leben kann, nicht aufgeben.“
Was war geschehen?
Der Journalist Timur Soykan hatte geschrieben, dass Yusuf Ziya Gümüşel, der Gründer der Hiranur-Stiftung, die mit der İsmailağa-Sekte verbunden ist, seine Tochter im Alter von sechs Jahren durch Imam-Verlobung „verheiratet“ habe. Es wurde bekannt, dass die Tochter von Gümüşel seit ihrem sechsten Lebensjahr von Kadir İstekli sexuell missbraucht worden war und dass ihre „Hochzeit“ im Alter von 14 Jahren stattfand. Berichten zufolge wurde der Missbrauch dadurch vertuscht, dass anstelle von Gümüşels Tochter eine 21-jährige Frau in den 2012 durchgeführten Knochenaltertest einbezogen worden war.