Japan gehört nicht nur zu den sichersten Ländern weltweit, es ist auch beeindruckend gut organisiert und leicht zu bereisen. Gut vorbereitet kann man sich die Reise allerdings noch ein bisschen leichter machen…
Immer schön verbunden bleiben
Egal, ob es um die Öffnungszeiten der Tokyoter Museen, die besten Ideen für einen regnerischen Nachmittag oder den schönsten Tempel geht: Das Netz ist voller Tipps und Routenbeschreibungen. Gut, wenn man immer online darauf zugreifen kann! Bei der Ankunft in Japan lohnt es sich daher, schon am Flughaben einen tragbaren Wifi-Router zu mieten oder eine Daten-SIM-Karte zu kaufen. Dadurch kann man mit dem Handy navigieren und muss sich nicht mehr mit Karten herumschlagen. Dies empfiehlt sich umso mehr, da japanische Adressen auch Japanern selbst oft Probleme bereiten, denn sie bestehen oft nur aus der Abgabe des „Viertels“, die Hausnummern werden dabei nicht nach Ort, sondern nach Bau-Datum vergeben. Der kleine Router lässt sich schon aus Deutschland komfortabel vorreservieren, zum Beispiel unter https://japan-wireless.com oder https://www.econnectjapan.com. Wer besonders früh in Japan ankommt, lässt ihn einfach ins Hotel schicken, für die Rückgabe wirft man ihn einfach im vorfrankierten Umschlag in einen Briefkasten.
Immer die richtige App dabei
Japan ist ein echtes Hi-Tech-Land. Kein Wunder, dass auch in Sachen Apps und Online viele spannende Lösungen das Reisen leichter machen. Unter Hyperdia https://www.hyperdia.com lassen sich Zugverbindungen und Überlandbusse nachschlagen, und mit der Gratis-App Navitime sind nicht nur sämtliche öffentlicher Verkehrsverbindungen des Landes abrufbar, sondern auch Karten, auf denen beispielsweise Geldautomaten und kostenlose WLANs verzeichnet sind. Veganer wiederum freuen sich (nicht nur in Japan) über die App HappyCow, die alle veganen Restaurants aufzeigt. Aber auch ohne App funktioniert die Essensbestellung in Japan oft recht einfach, denn das alte Prinzip des Webdesigns „What you see is what you get” gilt auch in vielen japanischen Restaurants: Wachsmodelle im Schaufenster zeigen meist das Repertoire der Gaststätten, in lebensechter Größe und inklusive Preis. Wenn es gar nicht mit der Verständigung klappen will, langt es, das gewünschte Gericht im Schaufenster zu zeigen.
Timing ist alles
Nicht nur Ausländer reisen gerne durch Japan, auch die Japaner selbst machen sich gerne auf, ihr Land zu entdecken. Besonders gerne tun sie dies zur Kirschblüte Mitte März bis Mitte April, während der „Golden Week“ im Mai, zum Totenfest O-Bon im August und (wenn auch nicht ganz so intensiv) während der Herbstlaubfärbung Mitte Oktober bis Mitte November. Reisende bekommen dann nicht immer spontan das gewünschte Shinkansen-Ticket und auch die beliebtesten Sehenswürdigkeiten sind dann mitunter ziemlich überfüllt. Wer zu diesen Zeiten durch Japan reist, sollte möglichst viel vorbuchen. Gegen den August spricht eventuell noch ein kleines Detail: Im Hochsommer kann es landesweit bis zu 40 Grad warm werden – das muss man mögen.
Sprachliche Helfer
An einer Erkenntnis führt kein Weg vorbei: Als Europäer ist man in Japan oft als Analphabet unterwegs. Doch dagegen gibt es ein einfaches Mittel: Übersetzungs-Apps fürs Handy, wie beispielsweise der Gratis-Klassiker DeepL (für Android und iOS verfügbar), um nur eine Variante zu erwähnen. Wer den japanischen Text abfotografiert, erhält in Sekundenschnelle eine erstaunlich korrekte Übersetzung. Auch Gespräche lassen sich so gut führen. Diffizile politische Fragen sollte man per App nicht diskutieren, aber für den Reisealltag reichen diese Lösungen allemal gut. Außerdem kann man so auch gleich noch ein paar Sätze Japanisch lernen – perfekt!
Überraschende Alternativen
Keine Lust auf eine Übersetzungssoftware? Macht nichts, auch mit Englisch kommt man in Japan ziemlich gut durch, denn in den Großstädten sind viele Schilder zweisprachig gehalten und junge Japaner lernen in der Schule immer auch Englisch. Auch wenn sie nicht immer geübt sind, eine einfache Konversation bekommen die meisten hin. Manchmal gibt es allerdings noch eine weitere, überraschende Möglichkeit: Die Verständigung auf Deutsch! Gerade ältere Japaner haben oft eine ausgeprägte Affinität zu klassischer Musik und Literatur und lieben Deutschland. Insgesamt lernen in Japan mehr als doppelt so viele Menschen Deutsch wie beispielsweise in Schweden. Auch im Krankenhaus verstehen viele Ärzte deutsche Fachbegriffe, vom Gipusu (Gips) bis zu Rentogen (Röntgen) und Penishirin (Penizillin), denn Deutsch war in Japan viele Jahrzehnte die Sprache der Medizin, ähnlich wie hierzulande das Latein
neusta Grafenstein GmbH / 16.12.2022
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