Ali Kemal Hüseyin
Gönül Kamalı, Präsidentin des Verbandes der Software-Industriellen (YASAD), erklärte, dass Europa bei der Ausbildung von Arbeitskräften für die Technologien der neuen Generation schwach sei und dies zu einem ernsten Problem für die Länder geworden sei. Während Europa sein Arbeitskräftedefizit durch die Beschaffung von Arbeitskräften aus anderen Ländern ausglich, wandten sich die Softwareentwickler in der Türkei dem Ausland zu.
Nach Angaben von Ilayda Kılıçday von Bloomberg HT sagte Kamalı, dass im Jahr 2021 30.000 Softwareentwickler ins Ausland gingen und diese Zahl auf 100.000 ansteigen könnte: „Während ein Softwareunternehmen in der Türkei nicht die Finanzkraft aufbringen kann, einen neuen Softwareentwickler mit Hochschulabschluss für 1.000 Dollar einzustellen, beginnen die Angebote aus den USA und Europa für unsere Softwareentwickler bei mindestens 2.500 Dollar. Es ist für uns nicht möglich, diesen Wettbewerb auf TL-Basis aufrechtzuerhalten“.
Kamalı sagte, dass es nicht möglich sei, diese Situation kurzfristig zu ändern und dass die Ausbildungsprogramme für Softwareentwickler verstärkt werden sollten. Mehr Softwareentwickler werden ins Ausland gehen“. Kamalı stellte fest, dass einer der wichtigsten Gründe für die Abwanderung von Softwareunternehmen die langen Arbeitszeiten sind, und nannte als weitere Faktoren Fernarbeitsbedingungen, längere Arbeitszeiten und andere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Kamalı wies darauf hin, dass auf den Softwareentwicklern, die zurückgeblieben sind, ein großer Arbeitsdruck lastet: „Es gibt also einen großen Arbeitsdruck auf denen, die zurückgeblieben sind. Wenn Sie mit einem Softwareentwickler zufrieden sind, werden auch Lebensläufe von dessen Freunden angefordert, und 30 % der Einstellungen erfolgen über Bekannte. Aus diesem Grund bedeutet eine Person, die den Arbeitsplatz verlässt, dass innerhalb eines Jahres 5 weitere Personen den Arbeitsplatz verlassen.“
