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Kommunale Klimakonferenz 2022

Bundesklimaschutzminister Robert Habeck würdigt Beitrag deutscher Kommunen zum Klimaschutz

Die Preisträger werden auf der Kommunalen Klimakonferenz „Treibhausgasneutralität in Kommunen – Anforderungen, Abitionen, Aktionen“ erstmals bekanntgegeben, welche am 21. und 22. November 2022 in Berlin stattfindet.

Zehn deutsche Kommunen werden heute als Gewinner des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune“ für ihre Klimaschutzprojekte ausgezeichnet. Die Preisträger werden auf der Kommunalen Klimakonferenz „Treibhausgasneutralität in Kommunen – Anforderungen, Abitionen, Aktionen“ erstmals bekanntgegeben, welche am 21. und 22. November 2022 in Berlin stattfindet.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck: „Klimaschutz braucht das Engagement aller Ebenen, ob global oder lokal. Auf internationaler Ebene wurde gerade im Rahmen der COP27 um die richtigen Weichenstellungen im Klimaschutz gerungen. Heute geht es um das Engagement vor Ort in den deutschen Städten, Gemeinden und Landkreisen, die mit Ehrgeiz, Kreativität und Umsetzungswillen Klimaschutz konkret voranbringen. Die ausgezeichneten Kommunen sind Vorbild dafür, wie mit Klimaschutz mehr Lebensqualität, gutes Zusammenleben und mehr regionale Wertschöpfung vor Ort erreicht werden können.“

Der Wettbewerb Klimaaktive Kommune wird jährlich vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ausgelobt. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Wettbewerb richtet sich an Städte, Landkreise und Gemeinden. Die Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, des Umweltbundesamtes und der kommunalen Spitzenverbände. Bewerbungen waren in diesem Jahr in vier Kategorien möglich: „Ressourcen- und Energieeffizienz“, „Klimagerechte Mobilität“, „Klimafreundliche Verwaltung“ und in der Sonderkategorie „Klimaschutz und Naturschutz“ Insgesamt wurden 107 Bewerbungen eingereicht.

Die Gewinnerkommunen:

Kreis Viersen (Nordrhein-Westfalen): Zentrales Kreisarchiv – Historie und Moderne nachhaltig kombiniert
Im „Zentralen Kreisarchiv“ in Viersen trifft historisches Sammlungsgut auf einen zukunftsorientierten Neubau. Durch einen reduzierten Ressourcen- und Energieeinsatz und die Wiederverwertung von Baustoffen nach den Prinzipien der „Zirkulären Wertschöpfung“ setzt der Kreis Viersen Maßstäbe im Bereich nachhaltiges Bauen. Darüber hinaus sorgt die Kombination von Photovoltaik, Solarthermie und einem thermischen Eisspeicher für einen effizienten, klimafreundlichen Betrieb des Gebäudes.

Landkreis Lörrach (Baden-Württemberg): Interkommunale Wärmeplanung
Der Landkreis Lörrach hat mit dem Projekt „Interkommunale Wärmeplanung“ ein Strategieinstrument entwickelt, das alle Potenziale der 35 Gemeinden des Landkreises für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 berücksichtigt und die Kommunen bei der Umsetzung der Wärmewende unterstützt. Der partizipative Prozess der Wärmeplanung mit 35 Kommunen sowie weiteren Akteuren und der vorliegende Wärmeplan sind ein Vorbild für Landkreise und Regionen bundesweit.

Stadt Mindelheim (Bayern): Energetische Sanierung des Maria-Theresia- Freibads
Bei der Sanierung des Maria-Theresia-Freibads hat die Stadt Mindelheim konsequent auf Klimaschutz gesetzt. Umfassende Energieeinspar- und -effizienzmaßnahmen, die Nutzung von erneuerbaren Energien und der schonende Umgang mit Ressourcen wurden im Sanierungsprojekt vorbildlich kombiniert. Damit erfolgt der Betrieb des städtischen Freibads nun nahezu klimaneutral.

Kategorie Klimagerechte Mobilität

Wissenschaftsstadt Darmstadt (Hessen): Lincoln-Siedlung – Mobilität, die alle bewegt!
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt zeigt mit der Lincoln-Siedlung, wie klimafreundliche Mobilität im Quartier erfolgreich geplant und strategisch umgesetzt werden kann. Alle relevanten Akteure wurden in einen intensiven Beteiligungsprozess eingebunden. Die Stellplatzreduzierung, der verkehrsberuhigte Ausbau der Siedlung und die verschiedenen alternativen Mobilitätsangebote fördern eine autounabhängige Mobilität und tragen so vorbildlich zu einer höheren Lebensqualität und mehr Klimaschutz bei.

Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein): Neue E-Flotte – smart und digital
Zur Umsetzung seines Elektro-Fuhrparks hat der Kreis Pinneberg eine überzeugende Komplettlösung mit klug aufeinander abgestimmten Elementen entwickelt: von der smarten Buchungssoftware über den Ausbau der Carport-Anlage mit E-Ladestationen und Photovoltaik auf dem Dach bis hin zur Motivation der Mitarbeitenden durch Schulungen und Fahrsicherheitstrainings. Der smarte Fuhrpark spart Ressourcen, ist klimafreundlich und ein gutes Beispiel für die Mobilitätswende.

Stadt Bielefeld (Nordrhein-Westfalen): 3 Monate ohne Auto
Die Stadt Bielefeld geht mit ihrem Projekt „3 Monate ohne Auto“ über das Informieren und Appellieren hinaus und macht den Teilnehmenden ein attraktives Angebot zum Kennenlernen und Erproben klimafreundlicher Mobilität. Durch die Zusammenarbeit von Stadt, Klimabeirat und mehreren Mobilitätsanbietern stehen verschiedene Angebote zur Auswahl, gleichzeitig wird eine kontinuierliche Begleitung und ein unterstützender Rahmen für den Alltag ohne eigenes Auto geboten. Das Teilen der Erfahrungen in und mit der Öffentlichkeit regt zum Nachmachen an.

Kategorie 3: Klimafreundliche Verwaltung

Gemeinde Nohfelden (Saarland): Kommunalverwaltung auf Klimakurs
Engagiert und ambitioniert positioniert sich die Gemeinde Nohfelden überzeugend als „Kommunalverwaltung auf Klimakurs“. Von Beschaffung über Digitalisierung, Neubau und Sanierung bis zu Mobilität und Energieversorgung – konsequent setzt die Gemeinde auf die Reduktion von CO2-Emissionen im kommunalen Handeln und geht als gutes Beispiel auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Verwaltung voran. Der Prozess gelingt über die Organisation von Kernteams, in denen die Mitarbeitenden – gemeinsam mit dem Bürgermeister – fachübergreifend zusammenarbeiten.

Stadt Münster (Nordrhein-Westfalen): Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030
Mit ihrer Konzeptstudie „Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030“ setzt sich die Stadt ein ambitioniertes Ziel und stellt detailliert die notwendigen Handlungsschritte und Zuständigkeiten auf dem Weg dorthin dar. Dabei greift sie bestehende Konzepte und Aktivitäten auf und bindet verschiedene Fachämter, Eigenbetriebe und städtische Tochtergesellschaften in einen partizipativen Prozess ein. Die Stadtverwaltung leistet – insbesondere mit Blick auf Vorbildfunktion und Multiplikatoreffekte – einen wichtigen Beitrag für das Gesamtziel einer klimaneutralen Stadt.

Stadt Amberg (Bayern): Stadtverwaltung als Vorbild für Klimaschutz
Seit vielen Jahren arbeitet die Stadt Amberg konsequent daran, CO2– Emissionen innerhalb der Stadtverwaltung zu minimieren. Dafür hat sie Klimaschutz systematisch in allen Bereichen des kommunalen Handelns verankert und bezieht ihre Mitarbeitenden gezielt mit in diesen Prozess ein. Ob bei der Beschaffung, beim Fuhrpark, der Mobilität ihrer Mitarbeitenden oder der Energieversorgung, mit ihrem Vorgehen ist die Stadt Amberg intern und extern ein Vorbild für klimafreundliches Verwaltungshandeln.

Bodenseekreis (Baden-Württemberg): Moorrenaturierung als wichtiger Baustein des Klimaschutzes
Der Bodenseekreis hat bereits vor fast 40 Jahren begonnen, das Moorgebiet Hepbacher-Leimbacher Ried wiederherzustellen und so ein intaktes, zusammenhängendes Niedermoor zu erhalten. Dazu kaufte der Landkreis sukzessive Teilflächen auf, um diese zu renaturieren. Das Moor ist zum einen Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten und zum anderen ein natürlicher Speicher für klimaschädliches CO2. Der Erhalt und die Renaturierung von Moorgebieten wie dem Hepbacher-Leimbacher Ried ist somit ein wichtiger Beitrag für den Natur- und Klimaschutz.

BMWK / 21.11.2022

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