Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat fünf Aufträge für das Themencluster Ionenfallen-basiertes Quantencomputing mit einem Gesamtvolumen von 208 Mio. Euro vergeben. Der Auftrag erfolgt im Rahmen der Quantencomputing-Initiative des DLR. Für die Initiative stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) insgesamt 740 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werden 80 %, also rund 600 Millionen Euro für Vergabe von Forschungs- und Entwicklungsaufträgen an Unternehmen für verschiedene Varianten von Quantencomputern eingesetzt, die restlichen Mittel fließen in die Eigenforschung des DLR.
Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt: „Mit den Aufträgen über insgesamt 208 Millionen Euro an Unternehmen in Deutschland bekommt Quantencomputing einen enormen Schub. Damit stärken wir den Technologiestandort Deutschland in dieser Schlüsseltechnologie.“
Quantencomputer nutzen die Gesetze der Quantenmechanik zur Beschleunigung von Rechenoperationen. Sie haben das Potenzial, Probleme in wichtigen Anwendungen zu lösen, für die heutige Supercomputer jahrelang rechnen müssten. Quantencomputer können auf verschiedene Art und Weise realisiert werden, eine vielversprechende Möglichkeit sind sogenannte Ionenfallen. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen (Ionen) als Informationsträger benutzt und durch elektromagnetische Felder an einem Ort festgehalten sowie z.B. über Laser oder Mikrowellen manipuliert. Die vom DLR beauftragte Entwicklung der Systeme läuft in mehreren Phasen über 4 Jahre.
„Um in Zukunft Quantencomputer in den Markt zu bringen und souveränen Zugang zu den Anwendungen des Quantencomputings in Deutschland und Europa zu haben, bedarf es eines starken unternehmerischen Ökosystems. Dabei ist die Quantencomputing-Initiative des DLR ein verlässlicher Ankerkunde und Treiber von Innovationen“, erläutert Dr. Habeck.
BMWK / 27.10.2022
Bildschirmfoto: dlr.de