Die Europäische Umweltagentur hat die endgültigen Überwachungsdaten für die durchschnittlichen CO2-Emissionen der in der EU, Island, Norwegen und dem Vereinigten Königreich im Jahr 2020 zugelassenen Neuwagen veröffentlicht. Demnach sind die Emissionen im Vergleich zu 2019 um 12 Prozent gesunken. Das ist der bei weitem stärkste jährliche Rückgang seit Einführung der CO2-Normen im Jahr 2010. Er fällt mit der schrittweisen Einführung strengerer EU-weiter CO2-Emissionsnormen für Pkw ab dem 1. Januar 2020 zusammen. Für den Zeitraum 2020-2024 legt die Verordnung die flottenweiten CO2-Emissionsziele für neu zugelassene Pkw auf 95 g CO2/km und für neu zugelassene Lieferwagen auf 147 g CO2/km fest. Dies stellt einen starken Anreiz für die Hersteller dar, sauberere Fahrzeuge zu produzieren.
Elektrofahrzeugzulassungen verdreifacht
Ein wichtiger Faktor war zudem der sprunghafte Anstieg der Elektrofahrzeugzulassungen: ihr Anteil hat sich von 3,5 Prozent im Jahr 2019 auf 11,6 Prozent im Jahr 2020 verdreifacht. Gezielte Konjunkturmaßnahmen der Mitgliedstaaten förderten zudem die Verbreitung von emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen und Investitionen in die Ladeinfrastruktur. Trotz des schrumpfenden Gesamtmarktes für Neufahrzeuge im Jahr 2020 aufgrund von COVID-19 stieg die Gesamtzahl der neuen Elektroautos und erreichte zum ersten Mal mehr als 1 Million.
Die endgültigen Daten zeigen, dass die europäischen Rechtsvorschriften über CO2-Emissionsnormen weiterhin ein wirksames Instrument sind, um die CO2-Emissionen von Pkw und Lieferwagen zu verringern. Die meisten Hersteller haben ihre Emissionsziele eingehalten, aber die vorgelegten Daten bestätigen, dass über 500 Millionen Euro von Herstellern eingezogen werden, die ihre Emissionsziele im Jahr 2020 überschritten haben.
Eine weitere Überarbeitung der CO2-Emissionsnormen, um sie an die ehrgeizigeren Klimaziele der EU anzupassen, ist Teil der Fit-for-55-Vorschläge der Kommission, die im Juli 2021 vorgelegt wurden.
EU-Kommission / 27.09.2022
Foto: EU-Kommission