„Antwort an Albert … eine jüdische Familienchronik zwischen Deutschland und Chile“ – eine Zeitzeugin erzählt ihre Familiengeschichte
In „Antwort an Albert“ beschreibt die heute 92-jährige Lore Hepner H. den Werdegang einer deutsch-jüdischen Familie: von der Assimilation in Deutschland und der behüteten, im Wohlstand lebenden Berliner Kindheit, über ihre Flucht aus Nazideutschland zum Neuanfang im südamerikanischen Exil. Das Buch erscheint zum 84. Jahrestag der Reichspogromnacht, die unsere Autorin als 8-jährige miterlebt hat.
Zum Inhalt:
Im Juli 1939 verließen Lore Hepner Halberstam, ihre Eltern und ihre zwei Brüder in Valparaíso das Schiff. Es hat die Berliner Familie in letzter Sekunde nach Chile gebracht.
Diese Familienchronik der ehemalige Journalistin Lore Hepner H. erstreckt sich über 70 Jahre deutsch-jüdische Geschichte: von der Gründung des Deutschen Reichs über die Weltwirtschaftskrise und dem Aufstieg Hitlers bis zu der Einführung der Nürnberger Gesetze 1935 und deren Umsetzung in den folgenden Jahren. Die persönlichen Schicksale ihrer jüdischen Familienmitglieder spiegeln die Assimilation, die fortschreitende Ausgrenzung und Entrechtung – und schließlich Vertreibung, Deportation und Ermordung – in Deutschland wider, angefangen bei Berufseinschränkungen, Degradierungen in der Schule oder beim Militär. Wir begleiten Lore und ihre Familie dabei, wie sie sich schließlich in Chile eine neue Existenz aufbauen.
Lore Hepner H. kam als staunende Nordeuropäerin, als Kind mit leuchtenden Augen in die fremde Welt. Sie schrieb diese Chronik, um ihrem in Chile geborenen Neffen Albert die Familiengeschichte nahezubringen. Die spanische Originalausgabe erschien unter dem Titel: ”Respuesta a Albert… una crónica Familiar”
Diese Publikation ist für den Ariella-Verlag eine besonders persönliche: Eines Tages stand die Autorin Lore Hepner Halberstam vor der Tür der Ariella-Verlegerin Myriam Halberstam in Berlin. Ihre weite Verwandtschaft ist – urkundlich belegt – auf die Rabbinerfamilie Halberstam zurückzuführen, die im 17. Jahrhundert aus Halberstadt, Deutschland, nach Russland emigrierte. Myriam Halberstam hatte schon Jahre vor dem Kennenlernen jeden 9. November in Berlin Blumen auf die Stolpersteine von Lores Großeltern gelegt, sowie Kerzen dort gezündet. So hat sie auch das Vorwort zu der deutschen Ausgabe geschrieben.
Ariella Verlag / 28.10.2022
Foto: Ariella Verlag