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Türkische Angriffe auf Syrien intensiviert: Fast 2.000 Angriffe allein im August

Vor allem auf ethnische und religiöse Minderheiten

Es wurden 1.917 türkische Granatwerfer- und Raketenangriffe auf verschiedene Gebiete im Norden und Nordosten Syriens gezählt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf, diese völkerrechtswidrige Aggression des NATO-Partners zu verurteilen und ihr Ende zu fordern.

Im August hat die türkische Armee ihre Angriffe auf ethnische und religiöse Minderheiten in Syrien erneut ausgeweitet. Es wurden 1.917 türkische Granatwerfer- und Raketenangriffe auf verschiedene Gebiete im Norden und Nordosten Syriens gezählt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf, diese völkerrechtswidrige Aggression des NATO-Partners zu verurteilen und ihr Ende zu fordern. „Die Grünenpolitikerin betrachtet die türkischen Angriffe auf die kurdische und andere Volksgruppen im Nachbarland als ‚Selbstverteidigung‘ und zeigt Verständnis. Tatsächlich finden Kriegsverbrechen statt, für die sich die Außenministerin durch ihr Schweigen mitverantwortlich macht“, erklärt Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV.

Nach Baerbocks Besuch Anfang August hat die Türkei insbesondere die „Syrian Democratic Forces“ (SDF) attackiert, die den sogenannten „Islamischen Staat“ bekämpfen. Hier wurden 15 Angriffe durch Kampfdrohnen gemeldet. Die Türkei beschoss mehr als 24 Mal mit schwerer Artillerie, Panzern, Raketen und Mörsern Gebiete im Süden von Afrin. Dort leben viele kurdische, yezidische, alevitische und christliche Vertriebene. Etwa 766 Artilleriegeschosse, Panzer- und Mörsergranaten trafen die kurdischen Dörfer Bênê, Aqîbê, Zaretê und Meyasê. Dabei wurden sechs Menschen getötet, darunter ein junges Mädchen und eine Frau. 16 Menschen, unter ihnen sechs Frauen, wurden verletzt.

Im Nordosten Syriens wurden die Ortschaft Tel Tamr und ihre Umgebung mindestens 25 Mal angegriffen, davon drei Mal von Drohnen. Bei diesen Angriffen in einer ursprünglich von assyrischen Christen bewohnten Gegend wurden sechs Menschen getötet – vier Schulmädchen und zwei Kämpfer der SDF. Fünf weitere Personen wurden verletzt. Auch die multiethnische und multireligiöse Region Qamischli wurde wiederholt Ziel türkischer Angriffe. Dort wurden 14 Menschen getötet, darunter zwei Kinder. 19 Menschen wurden verletzt, unter ihnen ein Mädchen und zwei Frauen. Die kurdische Stadt Kobani wurde vier Mal angegriffen. Hier tötete das türkische Militär sechs Menschen, darunter ein Kind. Fünf Personen, darunter ein Kind, wurden verletzt.

Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) / 06.09.2022

Foto: ANF

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