Der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) hat heute bei seiner Sitzung in Paris elf neue Biosphärenreservate ausgezeichnet. Erstmals wurden Gebiete in Georgien, Sambia und dem Tschad in das internationale Netzwerk aufgenommen. Damit gibt es nun 738 UNESCO-Biosphärenreservate in 134 Ländern.
Die Nominierung der sambischen Kafue Flats wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission unterstützt. Das Feuchtgebiet, das sich südwestlich von Sambias Hauptstadt Lusaka entlang des Flusses Kafue erstreckt, zeichnet sich durch Sümpfe, Lagunen und saisonale Überschwemmungsgebiete aus. Das neue Biosphärenreservat, wo unter anderem Viehzucht und Fischerei betrieben werden, beheimatet neben vielen Säugetier- auch mehr als 400 Vogelarten. Die Nutzung erneuerbarer Energien in dem Gebiet birgt zudem großes Potenzial für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Der Internationale Rat tagt noch bis zum 17. Juni in Paris.
Die neuen Biospährenreservate
Sunshine Coast Biosphere (Australien)
Dedoplistskaro (Georgien)
Three Alazani Rivers (Georgien)
Doumba-Rey (Kamerun)
Burabay (Kasachstan)
Markakol Biosphere Reserve (Kasachstan)
Khuvsgul Lake (Mongolei)
Kafue Flats (Sambia)
Harrat Uwayrid (Saudi Arabia)
Chimanimani (Simbabwe)
Sena Oura (Tschad)
Hintergrund
UNESCO-Biosphärenreservate sind international repräsentative Modellregionen. Sie bewahren die biologische Vielfalt und funktionierende Ökosysteme als Grundlage einer zukunftsfähigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Dabei steht nicht der Schutz im Vordergrund, sondern die angepasste Nutzung von gewachsenen Kulturlandschaften. Streng geschützt sind die im Verhältnis kleinen Kernzonen. Auf den übrigen Flächen erproben die Biosphärenreservate nachhaltige Nutzungskonzepte und fördern naturverträgliche Wirtschaftsformen. Aktuell gibt es weltweit 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, 16 davon in Deutschland. Der Internationale MAB-Rat setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von 34 Staaten zusammen, darunter Deutschland. Er tagt einmal jährlich.
Deutsche UNESCO-Kommission / 15.06.2022