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Preis des Körber Studio Junge Regie 2022 geht an Lennart Boyd Schürmann für „KLITTERN (aesopica)“

Theater

Regie Lennart Boyd Schürmann Otto Falckenberg Schule, München / Foto: Körber Stiftung / Krafft Angerer

Mit dem Preis des 18. Festival Körber Studio Junge Regie ist am heutigen Sonntag (05.06.) die Inszenierung „KLITTERN (aesopica)“, Text und Regie Lennart Boyd Schürmann, von der Otto Falckenberg Schule München ausgezeichnet worden.

Das Festival gilt als wichtigste Plattform für den Regienachwuchs im deutschsprachigen Raum. Die fünfköpfige Jury diskutierte im Anschluss an die letzte Vorstellung am Sonntagabend öffentlich im Thalia in der Gaußstraße über die gezeigten Inszenierungen. Zur Jury gehörten in diesem Jahr Martin Krumbholz (Theaterkritiker), Uta Lambertz (Dramaturgin, Kampnagel Hamburg), Bastian Lomsché (Dramaturg, ab 22/23 Mitglied Schauspielleitung und Chefdramaturg Theater Magdeburg), Charlotte Orti von Havranek (Künstlerische Leiterin Festival Fast Forward, Dresden) und Johanna Wehner (Regisseurin).

Die Jury zur Entscheidung: „Die erste große Regieentscheidung, die Lennart Boyd Schürmann getroffen hat, die klassische Theaterform, das Erzählen einer Fabel, gemeinsam auf der Bühne abzubilden, mit Anleihen aus anderen Kunstformen, die Entscheidung wie und wer in diesem eklektischen Vexierbild agieren kann, die Entscheidung, Humor nicht durch Ionisierung, Schwere nicht durch Pathetik zu erzählen, hat zu einem breitbandigen Abend über Kunst und Welt geführt. Ein komplexer Blick auf die Welt, ein schwerer Abend, der dennoch ganz leicht ist und uns an den Rand der geistigen, intellektuellen und emotionalen Komfortzonen gebracht hat.“

Der mit einem Produktionskostenzuschuss von 10.000 Euro dotierte Preis der Körber-Stiftung unterstützt den Gewinner bei einer neuen Regiearbeit an einem Stadt- oder Staatstheater bzw. alternativ in der Freien Szene.

Der undotierte Publikumspreis geht in diesem Jahr an die Inszenierung „Nightshifts on Beatrice“, ein installatives Fragment von Fynn Malte Schmidt, von der Zürcher Hochschule der Künste.

Im Rahmen der Preisverleihung traten alle teilnehmenden Regisseurinnen und Regisseure auf die Bühne, um ihre gemeinschaftlichen Erfahrungen und den Zusammenhalt während des Festivals und darüber hinaus zu betonen, ohne einzelne Teilnehmende herauszustellen.

Insgesamt 13 Inszenierungen waren während des Regieschultreffens von 1. bis 5. Juni im Thalia in der Gaußstraße sowie erstmals auch am Campus Barmbek, dem neuen Standort der Theaterakademie, zu sehen. Neben den Theaterhochschulen in München (Otto Falckenberg Schule und Theaterakademie August Everding), Hamburg, Berlin, Essen, Frankfurt, Hildesheim, Gießen, Ludwigsburg, Wien und Salzburg nahmen die Janáček Academy of Performing Arts aus Brünn (Brno), als internationale Gasthochschule, sowie Zürich außer Konkurrenz teil.

Lennart Boyd Schürmann, geboren in London, arbeitet als Regisseur und Autor zwischen Theater, bildender Kunst und akademischer Forschung. In seiner künstlerischen Praxis erforscht er in wechselnden kollaborativen und institutionellen Kontexten historische Modelle und gestische Repertoires differenter Erfahrungsräume, die er in ihren ästhetischen wie politischen Implikationen bearbeitet und in räumliche Kompositionen übersetzt. Er ist Gründungsmitglied der Künstler*innen-Plattform ‚K’ (khybrid.com) und langjähriger Mitarbeiter des amerikanischen Choreographen Trajal Harrell.

Fynn Malte Schmidt, geboren 1990 in Minden, absolvierte nach seinem Abitur ein freiwilliges soziales Jahr am Schauspiel Hannover und studierte im Anschluss Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaften an der TU Dresden. Nach seinem Abschluss im Juni 2016 wurde er an der Zürcher Hochschule der Künste im Fach Regie aufgenommen, beendete den Bachelor im Sommer 2019 und setzt seine Ausbildung momentan im Master fort.

Das Körber Studio Junge Regie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Thalia Theater, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins.

Thalia Theater GmbH / 06.06.2022

Foto: Körber-Stiftung/Krafft Angerer

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