Letzte Vorstellung: 18/6 19.30 Uhr im SchauSpielHaus
Wenn sich Elfriede Jelinek, seit ihren literarischen Anfängen „Herrin der Medien-Gewitter“, in ihrem neuesten Theatertext an das unaufhörliche Gerede über die Pandemie in den Medien heftet, dann kann nur ein Strom schillernder Bedeutungen entstehen. Lärm: das ist der Wortschwall an Nachrichten, Reden, Erklärungen, Gerüchten, Theorien und Verschwörungsmythen, der uns im Zusammenhang mit der Pandemie täglich überschwemmt. Kunst ist, wie Jelinek aus dieser Kakophonie streitender Stimmen ein Netz bemerkenswerter Korrespondenzen spinnt: Beispielsweise ist die Behauptung, allein und einzig Wahrheit und Wirklichkeit zu kennen, ein Anspruch, den alle teilen und der gerade deshalb immer wieder aufs Neue spaltet und sprengt.
Es spielen: Josefine Israel, Jan-Peter Kampwirth, Eva Mattes, Angelika Richter, Lars Rudolph, Maximilian Scheidt, Ernst Stötzner, Julia Wieninger; Musiker: Lukas Fröhlich, Sebastian »Johnny« John, Stefan Pahlke
Regie: Karin Beier / Bühne: Duri Bischoff / Kostüme: Wicke Naujoks / Musik: Jörg Gollasch / Video: Severin Renke / Licht: Annette ter Meulen / Choreographische Mitarbeit: Altea Garrido / Körpertraining: Valentí Rocamora i Torà / Dramaturgie: Rita Thiele
Neue Schauspielhaus GmbH / 12.06.2022
Foto: Schauspielhaus / © Matthias Horn