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EU-Auszeichnung für mutige Berichterstattung

Zum inzwischen 30. Mal hat die EU-Kommission Journalistinnen und Journalisten für ihre Arbeit geehrt.

Zum inzwischen 30. Mal hat die EU-Kommission Journalistinnen und Journalisten für ihre Arbeit geehrt. Der Lorenzo-Natali-Medienpreis geht in diesem Jahr an Ritwike Mitra (Indien), Rémi Carton und Paul Boyer (beide aus Frankreich) sowie Vânia Maia (Portugal).

Im Rahmen der Europäischen Entwicklungstage 2022 in Brüssel gab die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, die Gewinner bekannt und betonte: „Der Krieg auf europäischem Boden und die Verbreitung von Desinformation erinnern uns alle daran, dass Qualitätsjournalismus notwendig ist, um die Augen der Welt für die wirklich wichtigen Themen zu öffnen. Ungerechtigkeit aufzudecken und den Schwächsten Gehör zu verschaffen, sind mächtige Waffen. Ich würdige mutige Journalistinnen und Journalisten wie die diesjährigen Lorenzo-Natali-Preisträger für ihre aufrüttelnde Berichterstattung.“

Preisträger in drei Kategorien

  • Großer Preis: für einen Beitrag, der in einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der Partnerländer der Europäischen Union veröffentlicht wurde,

Ausgezeichnet wird Ritwika Mitra für die Aufdeckung von Menschenhandel in Indien. Die Geschichte zeichnet das Schicksal weiblicher Überlebender nach, die vergewaltigt und geschwängert wurden, nachdem sie als Minderjährige aus den Sundarbans am Golf von Bengalen verschleppt worden waren. Sie beschreibt die Realität von Frauen, die gegen geschlechtsbezogene Gewalt, Stigmatisierung, schlechte klimatische Bedingungen, Armut und Migration ankämpfen.

„In the Sundarban, Climate Change Has an Unlikely Effect – On Child Trafficking“(veröffentlicht in The Wire Science, in Partnerschaft mit The Fuller Project)

  • Europa-Preis: für einen Beitrag, der in einem Medienunternehmen mit Sitz in der Europäischen Union veröffentlicht wurde,

Der Preis geht an Vânia Maia von Visão, die eine Reise in die Welt ausgebeuteter und unsichtbarer Immigranten beschreibt. Es geht um die Ausbeutung, das Elend und die prekären Bedingungen, unter denen illegale Einwanderer in Europa leben. Das Leid der Arbeiterinnen und Arbeiter in Odemira (Portugal) ist eine lokale Geschichte mit weltweiter Resonanz.

„Odemira: Viagem ao mundo dos imigrantes explorados e invisíveis“

  • Preis „Beste*r Nachwuchsjournalist*in“: für einen Bericht von Journalisten unter 30 Jahren, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in der Europäischen Union oder in einem ihrer Partnerländer veröffentlicht wurde.

Ausgezeichnet werden Rémi Carton und Paul Boyer für die Schilderung von Kindersklaverei in Haiti. In ihrem Gemeinschaftsprojekt für Libération beschreiben die beiden die als „Restavek“ bezeichnete Praxis, bei der Kinder aus armen Familien in Haiti als Hausangestellte eingesetzt und oft missbraucht werden.

„En Haïti, «les vies brisées» des enfants esclaves“ (Die zerstörten Leben der Kindersklaven in Haiti).

Auswahl der Preisträger

Für den diesjährigen Preis waren über 800 Bewerbungen aus aller Welt eingegangen. Nach einer Vorauswahl durch vier Journalistenschulen –Universidade Catôlica Portuguesa (Portugal), Universidad de Navarra (Spanien), Université Saint-Joseph de Beyrouth (Libanon) und Vesalius College (Belgien) – wurden die Preisträger von der Jury des Lorenzo-Natali-Preises ausgewählt. In der Jury 2022 saßen fünf international renommierte Expertinnen und Experten aus der Welt des Journalismus:

  • Dr. Michael Rediske, Reporter ohne Grenzen
  • Hannah Ajakaiye, ICFJ
  • Maria Ângela Carrascalão, Journalistin und Autorin
  • Laurent Richard, Forbidden Stories
  • Omaya Sosa, Centro de Periodismo Investigativo

Hintergrund

Der Preis ist nach Lorenzo Natali benannt, einem früheren EU-Kommissar für Entwicklung und entschiedenem Verfechter der freien Meinungsäußerung, Demokratie und Menschenrechte. Sein Vermächtnis wurde über die letzten drei Jahrzehnte durch den Preis bewahrt, indem Journalistinnen und Journalisten geehrt wurden, deren Berichte die globalen Herausforderungen unseres Planeten und der Menschheit in den Vordergrund stellen und einen Wandel anstoßen.

EU-Kommission / 23.06.2022

Foto: EU-Kommission

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