Der Krieg in der Ukraine stellt auch das deutsche Rettungswesen vor besondere Herausforderungen. Der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unterstützt die Versorgung und den Transport von verletzen oder pflegebedürftigen Menschen, die in der Ukraine nicht mehr vollumfänglich betreut werden können. „Dabei sind wir mit organisationseigenen Fahrzeugen, Rettungsmitteln und Personal im Einsatz, ohne die Versorgung im eigenen Land zu gefährden. Dies funktioniert nur, weil wir im DRK die Ressourcen des Regelrettungsdienstes, wo immer möglich, auch mit den überwiegend ehrenamtlichen Ressourcen des erweiterten Rettungsdienstes verzahnen,“ sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter anlässlich der Eröffnung der 20. RETTmobil International, der internationalen Fachmesse für Rettung und Mobilität, die er als Schirmherr begleitet.
Die Krisen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich das deutsche Rettungswesen immer komplexeren Herausforderungen gegenübersieht. Schon in der Covid-19-Pandemie wurde das System der Notfallrettung bis an seine Grenzen belastet. Der Krieg in der Ukraine unterstreicht zudem die Sonderrolle des DRK als Nationale Rotkreuzgesellschaft, die sich auch auf den Rettungsdienst erstreckt. Gemäß diesem Mandat reicht im Konfliktfall die Rettungskette aus dem betroffenen Land, in diesem Fall der Ukraine, bis nach Deutschland. Zugleich muss der Versorgungsbedarf im Land gesichert bleiben. Das Mandat sieht im Falle eines bewaffneten Konflikts auch die Unterstützung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr vor. „Um diesen komplexen und vielseitigen Herausforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden, müssen wir über eine Neuausrichtung des Rettungsdienstes nachdenken“, sagt Reuter. Dafür lädt das DRK während der RETTmobil International zur Diskussion der „Fuldaer Thesen“ ein, die unter den Aspekten „Vorbeugender Rettungsdienst“, „Management“ und „Nachhaltigkeit“ die Vision für ein zukunftsfähiges System der Notfallversorgung darlegen.
Die RETTmobil ist die wohl wichtigste internationale Plattform im Rettungswesen. Sie findet vom 11.-13. Mai in Fulda statt. Der Messeauftritt des DRK steht unter dem Motto „Der Rettungsdienst 2030 plus – Wir wagen Zukunft“. Im Zuge der Eröffnungsveranstaltung überreichte die Interessengemeinschaft der Hersteller von Kranken- und Rettungsfahrzeugen (IKR) einen Scheck über 20.000 € an das DRK für die „Nothilfe Ukraine“.
Weitere Informationen: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/rettmobil-international/
Deutsches Rotes Kreuz e.V. / 11.05.2022
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