Anlässlich des 30. Jahrestags der Einrichtung des Natura-2000-Netzes hat der für Umwelt, Ozeane und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius Mittwoch die Gewinner der Natura-2000-Auszeichnung 2022 bekanntgegeben. Zu den Gewinnern gehört auch eine Smartphone-App für Hobby-Höhlenforscher die unter Leitung des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher aus Deutschland entwickelt wurde, mit grenzüberschreitender Beteiligung aus der Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Die App ermöglicht es freiwilligen Höhlenforschern in ganz Europa, Höhlenwissen in eine Datenbank einzutragen, die von Naturschutzbehörden genutzt wird. Bei der Bekanntgabe der Preisträger sagte Kommissar Sinkevičius: „Bei Wettbewerben geht die Trophäe immer an einen, aber wir sollten uns heute alle als Gewinner fühlen, denn wenn die Natur geschützt wird, kommen die Vorteile uns allen zugute.“
Das vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher geleitete Projekt „Evaluate the dark side with the CaveLife app“ wurde mit dem Preis für grenzüberschreitende Zusammenarbeit ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts wurde die CaveLife-Smartphone-App entwickelt, die es Hobby-Höhlenforschern ermöglicht, zur Bewertung unterirdischer Lebensräume und Arten beizutragen, indem sie Daten in eine zentrale Datenbank hochladen. Es gibt nur wenige offizielle Bewertungen unterirdischer Lebensräume, und diese Anwendung ermöglicht es Hunderten von freiwilligen Höhlenforschern in ganz Europa, zum Aufbau einer Datenbank mit Höhlenwissen beizutragen. Diese Daten können dann von den Naturschutzbehörden genutzt werden, um fundiertere Entscheidungen bei ihrer Arbeit zu treffen. Die App ist auf Englisch und Deutsch verfügbar und wird bereits in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz genutzt. Eine französische Version der App wird derzeit entwickelt.
Hintergrund zum Natura-2000-Preis
Mit den Natura-2000-Preisen werden Erfolgsgeschichten im Naturschutz in der gesamten EU gewürdigt und das Bewusstsein für eine der herausragenden Errungenschaften Europas geschärft: das Natura-2000-Netz der Schutzgebiete. Die Preise werden in folgenden Kategorien verliehen: Naturschutz an Land (Gewinner in diesem Jahr ist Griechenland), Kommunikation (Bulgarien), sozioökonomischer Nutzen (Kantabrien, Spanien), Bürgerentscheid (Österreich), grenzüberschreitende Zusammenarbeit, und in diesem Jahr wurde eine weitere Kategorie hinzugefügt: Meeresschutz (Portugal). Die gute Bewirtschaftung des Natura-2000-Netzes steht im Mittelpunkt der ehrgeizigen Schutz- und Wiederherstellungsziele der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030. Sie zielt darauf ab, die biologische Vielfalt bis 2030 auf einen Pfad der Erholung zu bringen, was den Menschen, dem Klima und dem Planeten zugutekommt.
EU-Kommission / 19.05.2022
Foto: EU-Kommission