Den starken Anstieg der Emissionen nach dem coronabedingten Tief hat der Klima-Expert*innenrat der Bundesregierung heute bestätigt.
Die Bewertung des Klima-Expert*innenrates zu den Emissionsschätzungen des Umweltbundesamtes (UBA) kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Der positive Klima-Effekt durch die Corona-Pandemie schmilzt und offenbart mehr und mehr das klimapolitische Versagen der letzten Jahre. Die Ampel-Koalition muss ihr eigenes Expertengremium ernst nehmen und noch mehr unternehmen, um der Klimakrise Paroli zu bieten. Der Bericht ist ein Weckruf für SPD, Grüne und FDP, endlich eine klimapolitische Zeitenwende einzuläuten. Auch Lösungen der aktuellen Energiekrise können und müssen mit dem Klimaschutz vereint werden. Das gilt insbesondere für Bundesverkehrsminister Wissing, der endlich den unsinnigen Widerstand gegen ein Tempolimit aufgeben muss. Sich gegen 100/80/30 auf deutschen Straßen zu stemmen ist angesichts der Herausforderungen weder zeitgemäß noch begründbar.
Ein staatlicher Zuschuss für die energieintensive Industrie, wie es die Bundesminister Habeck und Lindner beabsichtigen, ist, ohne dass diese auch nur eine Kilowattstunde in laufenden Produktionsprozessen einsparen, unverantwortlich. Ohne mehr Energieeffizienz darf es keine Geldzuschüsse geben. Um im Gebäudesektor dauerhaft auf Klimakurs zu gelangen, hätte schon im Osterpaket endlich der Turbo für die energetische Modernisierung von Gebäuden eingelegt werden müssen. Gesetzliche Vorgaben für den Gebäudebestand müssen nun schnell nachgeliefert werden.”
BUND / 13.04.2022