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Kriminalstatistik 2021: Erneut weniger Straftaten und eine höhere Aufklärungsquote in Deutschland

Besorgniserregende Anstiege dagegen bei der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen und bei Cyberkriminalität

2021 wurden 5.047.860 Straftaten festgestellt. Das entspricht einem Rückgang um minus 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Joachim Herrmann, und der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, haben heute gemeinsam in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2021 vorgestellt.

Seit dem Jahr 2017 ist die Zahl der durch die Polizei registrierten Straftaten rückläufig. 2021 wurden 5.047.860 Straftaten festgestellt. Das entspricht einem Rückgang um minus 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Aufklärungsquote liegt bei 58,7 Prozent und erreicht einen neuen Höchststand. Es wurden 1.892.003 Tatverdächtige ermittelt, hiervon sind drei Viertel männlich.

Bei der Diebstahlskriminalität ist ein Rückgang um minus 11,8 Prozent auf 1.483.566 Fälle zu verzeichnen, beim Wohnungseinbruchdiebstahl sogar um minus 27,7 Prozent. Bei der Gewaltkriminalität sind die Fallzahlen um minus 6,8 Prozent auf 164.646 Fälle gesunken.

Bei der Verbreitung pornografischer Inhalte ist hingegen statistisch eine Steigerung um plus 87,8 Prozent zu beobachten, bei der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt (plus 108,8 Prozent).

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Die Kriminalstatistik zeigt in den meisten Bereichen eine positive Entwicklung. Die erneut gestiegene Aufklärungsquote zeigt, dass sich die Stärkung der Polizei auszahlt.  Wir sind ein sehr sicheres Land und ein starker Rechtsstaat. Doch das entsetzliche Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Kinder ist für mich ein klarer Handlungsauftrag, hier mit aller Konsequenz vorzugehen. Für mich hat die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der Verbreitung von abscheulichen Missbrauchs-Fotos und Videos über das Internet oberste Priorität. Wir werden das Bundeskriminalamt weiter stärken und den Ermittlungsdruck weiter erhöhen. Die Auswertung von Daten werden wir deutlich verbessern, auch durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Mein Ziel ist klar: Kein Täter darf sich sicher fühlen.“

Ein weiterer Bereich, bei dem seit Jahren kontinuierlich Anstiege zu verzeichnen sind, ist die Cyberkriminalität. Hier wurden im vergangenen Jahr 146.363 Fällen erfasst, eine Zunahme um plus 12,1 Prozent.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Joachim Herrmann, lobte die hochengagierte Arbeit der Polizei- und Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern. Als IMK-Vorsitzender werde er für mehr Personal und bessere Ausstattung plädieren, um für die großen Herausforderungen bestmöglich aufgestellt zu sein. Mit Blick auf die Kriminalitätsentwicklung kündigte Herrmann an: „Die Innenministerkonferenz wird sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit der Bekämpfung von Cyberkriminalität befassen. Außerdem müssen wir den Missbrauch von Kindern und die Kinderpornografie deutlich intensiver bekämpfen.“ Ein weiterer Schwerpunkt der IMK laut Herrmann: „Hass und Hetze im Netz müssen noch besser verfolgt werden.“

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch: „Starke Rückgänge insbesondere in der Gewalt- und Eigentumskriminalität sind positive Entwicklungen im Jahr 2021. Allerdings sehen wir im Trend auch eine sich beschleunigende strukturelle Veränderung der Kriminalität in Deutschland: Eigentumsdelikte sind in den letzten 10 Jahren um 37 % zurückgegangen, die Fallzahlen im Bereich Cybercrime haben sich seit 2015 etwa verdoppelt. Damit kommt es auch zu einer Verschiebung aus einem analogen Hellfeld in ein digitales Dunkelfeld. Um Schritt zu halten, müssen wir den digitalen Wandel in der Polizeiarbeit schnell vorantreiben.“

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 ist unter www.bka.de/pks2021 abrufbar.
Bundesministerium des Innern und für Heimat / 05.04.2022

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