Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute am EU-Agrar- und Fischereirat in Luxemburg teilgenommen. Im Mittelpunkt standen die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für die Agrarmärkte. Zugeschaltet war auch der neue ukrainische Landwirtschaftsminister, Mykola Solskyi, um über die aktuelle Situation in seinem Land zu berichten.
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Wir werden die Ukraine nach Kräften unterstützen, um unter diesen schwierigen Bedingungen die Agrarproduktion aufrecht zu erhalten und die Menschen in der Ukraine mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Unterstützung der Ukraine mit 330 Millionen Euro aus dem EU-Soforthilfeprogramm ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität.“
Einigkeit bestand darin, dass die Lebensmittelversorgung weltweit gesichert werden muss. „Entscheidend ist, dass wir sowohl die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine meistern, aber gleichzeitig die notwendige Transformation hin zu nachhaltigen Agrarsystemen voranbringen. Wir müssen jetzt weiter in Biodiversität und Klimaschutz investieren, um die Grundlagen der Landwirtschaft zu sichern“, betonte Cem Özdemir.
Zudem haben die Agrarministerinnen und -minister u.a. Ratsschlussfolgerungen zur Mitteilung der Kommission über Nachhaltige Kohlenstoff-Kreisläufe verabschiedet. Dabei geht es um die langfristige Speicherung von Kohlenstoff als wichtige Klimaschutzmaßnahme und mögliche Beiträge der Landwirtschaft durch „Carbon Farming“. Deutschland stimmte den Schlussfolgerungen zu, betonte aber in einer Protokollerklärung, dass das „Carbon Farming“ klima- und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftungsformen voranbringen müsse. Außerdem müsse die Finanzierung innerhalb des bestehenden Finanzrahmens und auf der Grundlage eines nachprüfbaren Systems erfolgen.
Darüber hinaus sprachen die Ministerinnen und Minister über die Verordnung über Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF). Im Rahmen der Klimaschutzziele des Pakets „Fit for 55“ schlägt die Kommission vor, das bestehende Anrechnungs- und Verbuchungssystems für Klimagas-Emissionen und Immissionen im LULUCF-Bereich durch ein neues Berichtssystem abzulösen.
BMEL / 07.04.2022
Foto: BMEL / Mewes