Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht heute den dritten Teils seines 6. Sachstandsberichts, in dem es um die Minderung des Klimawandels geht. Dazu erklärt Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland:
„Jede Tonne CO2, die gar nicht erst entsteht, ist der wirksamste Klimaschutz und verringert die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Klimakrise. Das machen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse des Weltklimarats unmissverständlich deutlich. Zudem verringert jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom, Gas und Kraftstoff die Abhängigkeit von fossilen Energien. Zur Eindämmung der Klimakrise ist ein Sprint beim Abschied von Kohle, Öl und Gas notwendig. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine zeigt, dass ein solcher Abschied auch die Abhängigkeit von autoritären Regimen verringert. Die Staaten, allen voran die Industrieländer, müssen ihre Treibhausgasemissionen sofort drastisch senken, eine global gerechte Energiewende vorantreiben und den Schutz von Ökosystemen gewährleisten.
Die globalen Treibhausgasemissionen sind nach einem kurzen Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie wieder gestiegen — auch in Deutschland. Insbesondere in den Sektoren Verkehr und Gebäude hinkt Deutschland den Zielen hinterher. Die Bundesregierung muss mit Sofortprogrammen dafür sorgen, dass die Emissionen hier rasch und deutlich sinken.
Die G7-Staaten müssen jetzt handeln. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Präsidentschaft zu nutzen: für eine Verpflichtung der G7, die Stromerzeugung aus Kohle bis 2030 und aus Öl und Gas bis 2035 zu beenden und das Ende der Subventionen für fossile Energieträger einzuleiten. Die G7 gehören zu den größten historischen Verursachern von Treibhausgasemissionen und tragen deshalb besonders große Verantwortung. Die Umsetzung der Pariser Klimaziele und die Glaubwürdigkeit der G7 hängen maßgeblich davon ab, ob sie vulnerable Staaten bei der Bewältigung der Klimakrise und dem Übergang zu einer post-fossilen Gesellschaft umfassend unterstützen.”
Hintergrund
Nach Veröffentlichung des 5. Sachstandsberichts im Jahr 2014 ist der 6. Sachstandsbericht des IPCC die aktuellste und umfassendste Publikation zum Stand der Klimaforschung. Der erste Teilbericht zu physikalischen Ursachen und Ausmaß des menschengemachten Klimawandels erschien im August 2021. Im Februar 2022 folgte der zweite Teilbericht zu Folgen des Klimawandels, Anpassung und Verwundbarkeit. Voraussichtlich Ende September 2022 erscheint der Synthesebericht.
Die zugehörige Pressemitteilung der Klima-Allianz Deutschland zum WG I-Bericht finden Sie hier und zum WGII-Bericht hier.
Klima-Allianz Deutschland / 04.04.2022