Bundesumweltministerium fördert innovatives energie- und ressourceneffizientes Verfahren zur Herstellung von beschichteten Bremsscheiben in Nordrhein-Westfalen mit rund 500.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm
Um die Belastung durch Feinstaub und CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren, unterstützt das Bundesumweltministerium die GOTEC Group an ihrem Hauptsitz in Wülfrath (Nordrhein-Westfalen) bei der Umstellung auf ein neues energie- und ressourceneffizientes Verfahren zur Herstellung von beschichteten Bremsscheiben. Als großer Automobilzulieferer mit dem Schwerpunkt bei der Beschichtung von Bauteilen, insbesondere im Bereich Gummi-Metall-Verbindungen, will GOTEC eine neue Fertigungslinie errichten, mit der Umweltbelastungen deutlich reduziert werden. Dafür soll erstmalig für die Hartstoffbeschichtung von Bremsscheiben ein innovatives Laser-Auftragsschweiß-Verfahren in Serie angewendet werden. Damit lassen sich pro Werkstück 85 Prozent CO2-Emissionen gegenüber dem bisherigen Produktionsverfahren einsparen, das Verfahren ist weniger energieintensiv und spart Beschichtungsmaterial.
Bremsscheiben im Personenkraft- und Nutzfahrzeugverkehr erzeugen erheblichen Bremsabrieb, der unter anderem in Form von Feinstaub freigesetzt wird. Dieser Abrieb kann durch eine Verschleißschicht aus einem härteren Werkstoff reduziert werden. Die Herstellung von hartstoffbeschichteten Bremsscheiben erfolgt derzeit über thermische Spritzverfahren. Für die Umwelt entstehen dabei sowohl durch die verwendeten Metalle und Chemikalien als auch durch den Energieverbrauch und die eingesetzten Brennstoffe wie Kerosin Belastungen. Durch nicht haftendes Beschichtungspulver kommt ein prozessbedingter Materialverlust hinzu.
Das neue innovative Verfahren des 2020 gegründeten Tochterunternehmen GOTEC Brake Disc Coatings GmbH benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Beschichtungsverfahren erheblich weniger Energie. Darüber hinaus wird ein besserer Materialauftrag ermöglicht, sodass sich der Verbrauch von Beschichtungsmaterial verringert. Brennstoffe werden durch das Auftragen der Beschichtung mittels eines Lasers nicht mehr benötigt. Auch das Aufbringen der Bindeschicht entfällt. Die damit verbundenen Umweltbelastungen können so deutlich reduziert werden. Mit dem neuen Verfahren können je Werkstück circa 85 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden, das entspricht über 90 Kilogramm CO2-Ersparnis bei der Ausrüstung eines Premiumfahrzeugs. Bei einer Fertigung von zum Beispiel 100.000 Bremsscheiben pro Jahr können so insgesamt circa 2.300 Tonnen CO2, 1,33 Gigawattstunden Energie und 43,2 Tonnen Beschichtungsmaterial eingespart werden.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben:
BMUV / 11.03.2022