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Infineons neuer Chef Hanebeck will den Chipkonzern deutlich profitabler machen

Chefkontrolleur Eder stellt sich 2023 trotz Überschreitens der Altersgrenze zur Wiederwahl

Hanebeck: „Wir haben bei der Profitabilität etwas Terrain im Vergleich zum Wettbewerb verloren“

Der designierte Infineon-Chef Jochen Hanebeck (54) will den Münchener Chipkonzern in den nächsten Jahren deutlich profitabler machen. „Wir haben bei der Profitabilität etwas Terrain im Vergleich zum Wettbewerb verloren“, sagte Hanebeck dem manager magazin. Dieses Thema werde der Vorstand nun gemeinsam in Angriff nehmen. „Das starke Wachstum noch profitabler zu gestalten, das ist die Phase, die für Infineon als Nächstes ansteht.“

Infineon strebt für das laufende Geschäftsjahr eine operative Marge von 22 Prozent an. Dies wäre Rekord, nachdem im Vorjahr mit 18,7 Prozent ein Höchstwert erzielt wurde. Allerdings verdienen Rivalen wie Texas Instruments oder die niederländische NXP deutlich besser. Hanebeck folgt am 1. April dem langjährigen Chef Reinhard Ploss (66) an der Infineon-Spitze nach.

Die höheren Margen wolle er vor allem dadurch erreichen, ertragsschwächere Produktlinien zu reduzieren und profitablere auszuweiten, sagte Hanebeck. Er wolle Infineons bisherige „Strategie weiterführen und darauf fokussieren, dass wir das, was wir uns vornehmen, auch konsequent umsetzen.“ Hanebeck arbeitet seit 1994 für Infineon, damals noch Siemens’ Halbleitersparte, und gehört dem Vorstand seit 2016 an.

Wie das manager magazin weiter berichtet, will sich Aufsichtsratschef Wolfgang Eder (70) im Februar 2023 zur Wiederwahl stellen. „Wir sind auf einem guten Weg, und ich werde daher die Aktionärinnen und Aktionäre auf der Hauptversammlung im nächsten Jahr ersuchen, mir für eine weitere Funktionsperiode ihr Vertrauen zu schenken, was mit einer neuerlichen Bewerbung um den Aufsichtsratsvorsitz verbunden wäre“, sagte Eder dem manager magazin. Infineon lässt seine Kontrolleure üblicherweise für vier Jahre wählen.

Mit seiner erneuten Kandidatur reißt Eder die Altersgrenze, die sich Infineon für seinen Aufsichtsrat gegeben hat. Er wird am 5. Februar 2023, etwa zwei Wochen vor dem Aktionärstreffen, 71 Jahre alt. Der Konzern schreibt in seiner Erklärung zur Unternehmensführung: „Als Aufsichtsratsmitglied soll in der Regel nur eine Person vorgeschlagen werden, die nicht älter als 70 Jahre ist.“ Dies sei eine selbst gegebene Grenze, von der abgewichen werden könne, heißt es bei Infineon.

Bei Investoren könnte zudem auf Kritik stoßen, dass Eders Amtszeit nach seinem 75. Geburtstag enden wird, wenn auch voraussichtlich nur wenige Wochen. Viele Fondsgesellschaften haben eine strikte Obergrenze von 75 Jahren.

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manager magazin Verlagsgesellschaft mbH / 24.03.2022

Foto: infineon.com

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