in ,

Familie-Hansen-Preis 2021 geht an Prof. Kai Johnsson

Renommierte Auszeichnung der Bayer Foundation

von links nach rechts: Kai Johnsson, Patrick Cramer, Maria Zimmermann-Kogadeeva, Marieke Oudelaar, Monika Lessl, Werner Baumann

Der Direktor der Abteilung für Chemische Biologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg wird für seine bahnbrechenden Leistungen geehrt / Vier junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden mit dem Early Excellence in Science Award ausgezeichnet / Werner Baumann: „Bahnbrechende Innovationen an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und künstlicher Intelligenz“

Die Bayer Foundation hat Prof. Kai Johnsson den mit 75.000 Euro dotierten Familie-Hansen-Preis verliehen. Der Forscher des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung erhielt die Auszeichnung für seine bahnbrechende Forschung zur Einführung verschiedener Ansätze zur Proteinmarkierung in lebenden Zellen. Sie haben weitreichende Fortschritte in chemischer Biologie und Zellbiologie ermöglicht.

Bei der Proteinmarkierung (wie z.B. durch den SNAP-tag) werden Zellproteine mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert. Damit können Forscher in der lebenden Zelle beobachten, wie Proteine interagieren und wo sie sich in der Zelle befinden. Es können außerdem je nach Anwendung unterschiedliche Farbstoffe verwendet werden, was unter anderem für die hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie von großer Bedeutung ist. Durch die Einführung dieser Methoden können Zellforscher genauer arbeiten und die Funktionsweise von Zellen besser verstehen.

In seiner Eröffnungsrede würdigte Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG, Prof. Johnsson als einen Wissenschaftler, der an biologischen und chemischen Fragen arbeite: „Wir sehen bahnbrechende Innovationen an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und künstlicher Intelligenz – alles hochrelevante Gebiete für zukünftige und nachhaltige Lösungen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung.“ Solche Innovationen würden helfen, Medikamente schneller zu entwickeln, individualisierte Gesundheitslösungen anzubieten sowie Krankheiten nicht nur zu behandeln, sondern in Zukunft möglicherweise auch zu heilen. Sie ermöglichen es ebenfalls, die Nahrungssysteme nachhaltig weiterzuentwickeln und die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.

Prof. Kai Johnsson ist seit 2017 Direktor der Abteilung für Chemische Biologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg. Davor war er Professor am Institut für Chemische Wissenschaften und Ingenieurswesen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne. Er ist außerdem Mitgründer mehrerer Unternehmen. Mit Spirochrome kommerzialisierte er fluoreszierende Sonden für die Zellbiologie und mit der Firma Covalys den SNAP-tag sowie andere Methoden zur Proteinmarkierung. Die unternehmerischen Aktivitäten von Prof. Johnsson tragen maßgeblich zur Verbreitung der von ihm entwickelten Methoden bei.

In seiner Laudatio betonte der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums Prof. Patrick Cramer, Professor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Forschung und Direktor der Abteilung für molekulare Biologie: „Kai Johnsson ist ein weltweit führender Forscher im Bereich der chemischen Biologie. Seine Methoden der gezielten Markierung von Proteinen in lebenden Zellen haben die Zellbiologie revolutioniert. Seine neuesten Arbeiten zur Entwicklung von Biosensoren haben großes Potential für Patienten mit bestimmten Stoffwechselkrankheiten.“

Early Excellence in Science Awards 2020

Neben dem Familie-Hansen-Preis verlieh die Bayer Foundation auch die Bayer Early Excellence in Science Awards (EESA). Monika Lessl, Vorstand der Bayer Foundation, übergab die EESA-Auszeichnungen an die Preisträgerinnen und -träger.

In der Kategorie Biologie wurde Dr. Marieke Oudelaar (Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen) ausgezeichnet. Ihre herausragenden Arbeiten umfassen die Entwicklung von Methoden zur Charakterisierung der 3D-Struktur des Genoms und die Interaktion zwischen genregulatorischen Elementen an spezifischen Genorten.

In der Kategorie Chemie darf sich Dr. Connor W. Coley (Massachusetts Institute of Technology in den USA) über den Preis freuen. Er gewinnt für seine Pionierarbeit bei der Anwendung des maschinellen Lernens für das Screening, das Design und die automatische Synthese neuer kleiner organischer Moleküle mit therapeutischem Potenzial.

In der Kategorie Medizin wurde Dr. Dasha Nelidova (Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie in Basel) für die Entwicklung eines revolutionären therapeutischen Ansatzes zur Wiederherstellung der Lichtempfindlichkeit in der Netzhaut des Auges von Patienten, die an altersbedingter Makuladegeneration leiden, durch die Kombination von Gentherapie und Nanotechnologie ausgezeichnet.

In der Kategorie Datenwissenschaften in den Life Sciences wurde Dr. Maria Zimmermann-Kogadeeva (Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg) für bahnbrechende Einblicke in die metabolischen Interaktionen von Darmbakterien mit ihrem menschlichen Wirt durch die Kombination von Computermodellierung mit Transkriptomik und Gentechnik ausgezeichnet.

Der Familie-Hansen-Preis
Der Familie-Hansen-Preis gilt als eine der angesehensten Ehrungen für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler im deutschsprachigen Raum. Mit dem Familie-Hansen-Preis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Biologie und Medizin geleistet haben. Er wurde im Jahr 2000 von Professor Kurt Hansen, dem ehemaligen Vorsitzenden des Vorstands und Aufsichtsrats der Bayer AG, ins Leben gerufen. Der 2002 verstorbene ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Ausgesucht hatte die Preisträger der Wissenschaftsrat der Bayer Foundation. Er besteht aus folgenden Mitgliedern: Prof. Edith Heard (Generaldirektorin des European Molecular Biology Laboratory, Heidelberg), Prof. Regine Kahmann (Direktorin des Max-Planck-Instituts für Terrestrische Mikrobiologie, Marburg), Prof. Lothar Willmitzer (Direktor der Abteilung Molekulare Pflanzenphysiologie am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm), Prof. Dirk Trauner (Inhaber des Janice Cutler Lehrstuhls für Chemie und Professor für Neurowissenschaften und Physiologie, New York University, USA) und Prof. Patrick Cramer (Direktor des Max-Planck-Instituts für Biophysikalische Chemie, Göttingen und Vorsitzender des Kuratoriums der Bayer Foundation).

Die Bayer Foundation
Die Preise werden von der Bayer Foundation vergeben. Die Stiftung versteht sich als Förderer von Innovation und Pioniergeist an der Schnittstelle von Industrie, Akademie und Zivilgesellschaft. Als Ziele verfolgt sie unter anderem die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung innovativer Schulprojekte. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Otto-Bayer-Preis und dem Familie-Hansen-Preis, die mit jeweils 75.000 Euro dotiert sind. Zwei Preise für den Forschungsnachwuchs vervollständigen das Programm: der internationale Bayer Early Excellence in Science Award in den Kategorien Biologie, Chemie, Medizinwissenschaften und seit 2020 zusätzlich in Datenwissenschaften mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro, sowie der Bayer Thrombosis Research Award für Talente, die in der Thromboseforschung besondere Akzente setzen. Er wird alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von 30.000 Euro verliehen.

Bayer AG / 16.03.2022

Foto: Bayer AG

What do you think?

10k Points
Upvote Downvote

Erbil’deki İsrail istihbarat üssüyle ilgili yeni ayrıntılar

Az su içenlerde idrar yolu enfeksiyonu gelişme riski daha yüksek