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Es geht auch ohne: 40 Tage plastikfrei

BUND ruft zum Ressourcensparen und Plastikfasten auf

Die fünfte Umweltversammlung der Vereinten Nationen hat heute in Nairobi wichtige Schritte im Kampf gegen die Plastikkrise beschlossen.

Die fünfte Umweltversammlung der Vereinten Nationen hat heute in Nairobi wichtige Schritte im Kampf gegen die Plastikkrise beschlossen. Ihre Resolution weist den Weg für ein umfassendes und rechtsverbindliches globales UN-Abkommen für den gesamten Lebenszyklus von Plastik. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wertet die Vereinbarung als Meilenstein im Kampf gegen die weltweite Plastikflut. „Die großen Mengen an Plastik überall auf der Erde zeigen, wie unverantwortlich wir mit dem Planeten umgehen. Plastikflut, Klimakrise, Artensterben und auch soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten – ihnen kann nur ganzheitlich begegnet werden“, sagt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft.

„Es ist höchst erfreulich, dass auf globaler Ebene weiter daran gearbeitet werden wird, ein gutes und rechtsverbindliches Abkommen auszuarbeiten. Jetzt muss es auch darum gehen, wie wir alle im Alltag viel sparsamer mit Plastik und anderen wertvollen Ressourcen umgehen können“, so Korduan. Zu Beginn der Fastenzeit ruft der BUND deshalb zum „Plastikfasten“ auf. Bereits zum sechsten Mal ermutigt der Umweltverband dazu, möglichst auf Plastik und Einwegverpackungen zu verzichten. So vermeidet jede*r von uns Müll und schont die Ressourcen unseres Planeten.

„To-Go“-Behälter, Becher, Tüten – seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Flut an Einwegartikeln aus Plastik, Papier und Aluminium sichtbar zugenommen. „Viele glauben, dass, wenn wir den vielen Einweg-Müll nur sorgsam trennen, Folien und Verpackungen zu neuen Produkten werden. Das meiste Plastik wird jedoch nicht hochwertig recycelt, es landet beispielsweise im Restmüll oder wird in den Recyclinganlagen aussortiert und schließlich verbrannt. Manches landet auch in der Umwelt – mit katastrophalen Folgen für andere Lebewesen und schließlich uns als Menschen“, sagt Korduan. „Plastikfasten kann uns bewusstmachen, wo wir im Alltag unnötigem Einwegplastik begegnen. Oft wird es nur Minuten benutzt, bevor es im Müll landet. Dabei gibt es Unverpackt- und Mehrweg-Alternativen. Sie sollten selbstverständlich werden.“

Nicht vergessen dürfen wir, dass Deutschland größter Plastikproduzent Europas ist – effektiv umsteuern geht nur mit verbindlichen ambitionierten Vorgaben aus der Politik. Diese muss unverpackt und Mehrweg-Quoten in allen Bereichen vorgeben und auch umsetzen. Dabei sind einheitliche Mehrweg-Systeme und tatsächliche Abfallvermeidung die Schlüssel für die so dringend notwendige Ressourcenwende.

Plastikfrei einkaufen:
Die siebenwöchige Fasten-Aktion kann ein guter Einstieg in ein ressourcenschonendes und plastik- sowie müllfreieres Leben sein. Im Alltag können Verbraucher*innen beispielsweise bewusst auf Plastik verzichten, indem sie wiederverwendbare Beutel sowie Transportboxen nutzen. Auch können Konsument*innen gezielt in Geschäften und Take-Away-Restaurants nach Mehrweg und Unverpacktem fragen und diese bitten Produkte zukünftig so anzubieten. Auf Wochenmärkten und in Unverpacktläden werden bereits viele Waren ohne Verpackungen angeboten. Wasser sollte am besten als Leitungswasser konsumiert werden und andere Getränke in einheitlichen Mehrwegflaschen. Wenn es im Supermarkt nicht möglich ist, plastikfrei einzukaufen, rät der BUND den Kundinnen und Kunden, unnötige Plastikverpackungen im Laden zu lassen. So setzen sie ein deutliches Zeichen, dass die Vermeidung von Plastikmüll vor allem in der Verantwortung von Handel und Herstellern liegt und nicht auf Privatpersonen abzuwälzen ist.

BUND / 02.03.2022

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