Am 18. März 2018 wurde der Kanton Efrîn in Rojava von türkischen Truppen und einer Söldnerarmee von Dschihadisten und Rechtsextremisten besetzt. Seitdem herrscht dort ein Regime des Schreckens, der Folter und Entführungen. Die kurdische Bevölkerung wurde zum Großteil vertrieben und durch türkeitreue Siedler ersetzt. Hunderttausende Menschen wurden in die Flucht getrieben.
„Die internationalen Mächte haben beide Augen verschlossen“
Die Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) erklärte anlässlich des Jahrestags der Okkupation: „Es ist vier Jahre her, dass Efrîn vom türkischen Staat und seinen Söldner besetzt wurde. Hunderte von Söldnergruppen wurden in die Region gebracht, um die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Dies geschah unter der direkten Kontrolle des türkischen Staates. Es werden den Menschen schreckliche Lebensbedingungen aufgezwungen, ihr Besitz und ihre Lebensgrundlage wird ihnen geraubt. Was ist die Schuld der Kinder von Efrîn, die solchen Schmerz, Not, Folter und Flucht erleben müssen? Auch die internationale Gemeinschaft hat die Augen vor den Gräueltaten des türkischen Staates verschlossen. Sie gab der Türkei die Möglichkeit, Efrîn, den sichersten und stabilsten Ort der Region, zu besetzen. Heute wiederholt sich das gleiche Szenario in der Ukraine.
„Terrorzentrum“
Die Invasoren verwandelten Efrîn in ein Zentrum des Terrors und der Söldnerrekrutierung. Jeden Tag gibt es Entführungen, Morde und Rechtsverletzungen. Efrîn, seine Natur und die dort lebenden Menschen sind zu Gefangenen von Söldnern und des türkischen Staats geworden. In der Türkei wurde ein großes Budget bereitgestellt, um Grundlagen für den demografischen Wandel zu schaffen und Söldnerbasen einzurichten. Dieses türkische Projekt ist eine Bombe, deren Explosion die Völker der Region bedroht.
Die Menschen in Efrîn leisteten 58 Tage lang Widerstand, um ihre Region, ihre Werte und ihre Kulturgeschichte zu bewahren. Sie kämpften gegen die fortschrittlichen Waffen und die Technik der Staaten auf epische Art und Weise. Um Rache für die türkischen Niederlagen zu nehmen, lässt man unser Volk in einer organisierten Katastrophe leben.
„Stoppt die Besatzung“
Die Menschen in Efrîn sind durch Massaker, Genozid und Verhaftungen gezwungen, zwischen Tod und Kapitulation zu wählen. Mit Bomben und Artillerie werden die Schutzsuchenden aus Efrîn in Şehba angegriffen. Die Bombardierungen können wegen des Schweigens des Regimes in Damaskus und der internationalen Gemeinschaft stattfinden. Diese Situation schwächt gleichzeitig die Verbindlichkeit des internationalen Rechtssystems im globalen Maßstab. Wir rufen die Weltöffentlichkeit, die Menschenrechtsorganisationen, die Nichtregierungsorganisationen, die Frauen- und Kinderrechtsorganisationen auf, die vom türkischen Staat begangenen Verbrechen zu verurteilen und sich umgehend gegen diese Besatzung zu stellen.“