Mit knapp 60.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag hat Österreich Mitte März den bisherigen Spitzenwert erreicht. Damit rückt eine zentrale Frage wieder in den Fokus: Wie groß ist die Ansteckungsgefahr, wenn man sich mit einer oder mehreren infizierten Personen in einem geschlossenen Raum befindet? Mit www.dynairix.com lässt sich diese Fragen nach einer kurzen Registrierung und wenigen Mausklicks treffsicher beantworten. Die Basisversion der interaktiven Software simuliert das Ansteckungsrisiko in einem Klassenzimmer und ist gratis verfügbar. Auf www.dynairix.com kann die Anzahl der Personen im Klassenraum ebenso frei gewählt werden wie die Anzahl der Corona-Infizierten und die Dauer des gemeinsamen Aufenthalts. Nach dem Start der Simulation wird das Infektionsrisiko für jede einzelne Person mit einem individuellen Faktor ausgewiesen. Auch die Reduktion des Ansteckungsrisikos durch das Öffnen von Fenstern und der Tür oder durch das Aktivieren eines Ventilators kann simuliert werden. Nun wird das Service sukzessive ausgebaut. In den nächsten Monaten sollen auch noch andere Räumlichkeiten – wie Büros, Restaurants, Supermärkte – für Simulationen zur Verfügung stehen.
„Unser Ziel ist es, dass man auf dynairix.com die ganz persönlichen Arbeits- und Wohnbereiche abbilden und das Infektionsrisiko simulieren kann“, erklärt Martin Schifko. Der Simulationsexperte hat mit seinem Team dynairix.com entwickelt, um ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sich Aerosole verbreiten und wie die Ansteckungsgefahr durch einfache Maßnahmen reduziert werden kann. Dynairix macht sichtbar, welche Bereiche in Schulklassen, Büros oder Wohnräumen ein hohes und welche ein geringes Infektionsrisiko haben. Damit könne man konkrete Präventionsmaßnahmen setzen. „Unsere Simulationssoftware zeigt, wo sich Menschen in den Räumen aufhalten sollten, wie oft man lüften oder eine Belüftungsanlage in Betrieb nehmen sollte, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren“, skizziert Schifko den praktischen Nutzen. Da sich auf dynairix.com von den verschiedenen Szenarien Videos anfertigen lassen, kann die Wirksamkeit von Maßnahmen exakt nachvollzogen werden.
Naheliegender Perspektivenwechsel
Für Martin Schifko ist die Entwicklung der Simulations-Software ein auf den ersten Blick thematisch großer Perspektivenwechsel. Das vom Mathematiker Schifko gegründete Unternehmen Engineering Software Steyr (ESS) in Oberösterreich hat unter anderem Software zur Simulation von Lackieranlagen in der Automobilindustrie entwickelt. Dabei spielt die Verteilung der Aerosole eine wesentliche Rolle. Auch bei Corona-Infektionen in Innenräumen spielen Aerosole die zentrale Rolle. „Deshalb war es für uns naheliegend unser Spezialwissen der breiten Öffentlichkeit mit einem einfach zu handhabenden Instrument zur Verfügung zu stellen“, begründet Schifko die Entwicklung von Dynairix. Gemeinsam mit seinem Team hat der Geschäftsführer von ESS die Software entwickelt, die unter Berücksichtigung beliebig vieler Parameter berechnet, wie sich die Aerosole – und mit ihnen SARS-CoV-2 – in unterschiedlichsten Situationen im Raum verteilen. „Wir können simulieren, wie sich die Ansteckungsgefahr verändert, wenn nur eine oder viele Personen infiziert sind, wenn sich diese im Raum bewegen, wenn Fenster oder Türen geöffnet werden und noch viele andere Szenarien.“ Dank hochspezialisierter Software und leistungsstarkem Rechenzentrum kann man mit Dynairix so ein Präventionskonzept entwickeln, das die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 in Büros, Produktionsräumen, Theatern, Restaurants, Kindergärten, Kinos oder auch Privaträumen minimiert.
ESS Engineering Software Steyr / 24.03.2022
Foto: ESS Engineering Software Steyr