Wie der ökologische und digitale Wandel im Tourismus in Europa gelingen kann, hat die EU-Kommission Dienstag in einem Plan vorgestellt. Dieser so genannte Übergangspfad für den Tourismus wurde gemeinsam mit Akteuren der Tourismusbranche erstellt und umfasst Maßnahmen in 27 Bereichen, wie beispielsweise die Kreislaufwirtschaft, der Datenaustausch und die Arbeitskräfte-Qualifizierung. „Mit diesem Pfad wird die Agenda für den europäischen Tourismus für das kommende Jahrzehnt festgelegt. Heute möchte ich alle Interessenträger einladen, sich am Prozess der gemeinsamen Umsetzung zu beteiligen“, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Um den Austausch und die Zusammenarbeit aller Akteure im Tourismus bei der Umsetzung Übergangspfades für den Tourismus zu intensivieren, hat die EU-Kommission heute eine Online-Umfrage gestartet.
Bereiche im Übergangspfad für den Tourismus:
- Investitionen in die Kreislaufwirtschaft, um Energie- und Wasserverbrauch, Abfallerzeugung und Umweltverschmutzung zu verringern und gleichzeitig der steigenden Nachfrage nach nachhaltigem Tourismus besser gerecht zu werden;
- verstärkter Austausch von Daten, um neue innovative Tourismusdienstleistungen zu ermöglichen und das nachhaltige Management von Reisezielen zu verbessern;
- Investitionen in Kompetenzen, um die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und attraktive Karrieren im Tourismusbereich sicherzustellen.
Hintergrund
Die Entwicklung des Übergangspfads für den Tourismus begann im Juni 2021 mit einer Konsultation der Interessenträger zu Szenarien für den Wandel im Tourismus. Es wurden mehrere Workshops und Treffen mit Interessenträgern abgehalten, um weitere Ideen zu sammeln und die Vorschläge zu konkretisieren.
Dieser Übergangspfad ist der erste, der als Teil umfassenderer – in der am 5. Mai 2021 veröffentlichten Aktualisierung der Industriestrategie angekündigter – Maßnahmen umgesetzt wurde. In der Strategie forderte die Kommission industrielle Ökosysteme auf, den ökologischen und digitalen Wandel zu beschleunigen und die Resilienz der europäischen Wirtschaft zu stärken. Dort wurde der Grundsatz der gemeinsamen Gestaltung von Übergangspfaden mit Interessenträgern als wesentliches Kooperationsinstrument für den ökologischen und den digitalen Wandel industrieller Ökosysteme ins Leben gerufen. Derzeit arbeitet die Kommission an der gemeinsamen Gestaltung von Pfaden für die Bereiche Mobilität, Bauwesen, energieintensive Industrien sowie die Lokal- und Sozialwirtschaft.
Der Übergangspfad für den Tourismus trägt auch den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 27. Mai 2021 Rechnung, in denen die Kommission und die Mitgliedstaaten ersucht werden, in Zusammenarbeit mit einschlägigen Interessenträgern eine Europäische Tourismusagenda zu entwickeln.
Im Übergangspfad für den Tourismus werden die oben genannten Aufforderungen berücksichtigt, und er ebnet den Weg für einen zukunftsorientierten Wandel und die langfristige Resilienz des Tourismusökosystems bis 2030 und darüber hinaus.
EU-Kommission / 08.02.2022
Foto: EU-Kommission