Die 13. Lessingtage sind am Sonntagabend wie jedes Jahr mit der „Langen Nacht der Weltreligionen“ – diesmal zum Thema „Der Traum von der Unsterblichkeit“ – zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Celebration of Life“ hatte das Festival am 20. Januar mit zwei internationalen Eigenproduktionen begonnen, es folgten ausgewählte Gastspiele und Festivalerfolge aus Europa, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, zahlreiche Talk-Formate und künstlerische Aktionen von Jugendlichen.
Nach den rein digitalen Lessingtagen 2021 konnte das Format 2022 live und analog stattfinden. Allerdings war der Preis aufgrund der aktuellen Lage hoch: Zwei von drei bedeutenden Gastspielen im großen Haus mussten pandemiebedingt abgesagt werden, „Barocco“ von Kirill Serebrennikov aus Moskau sowie „The Sheep Song“ von FC Bergman aus Belgien. Auch, „Das Leben des Vernon Subutex 1“ von der Schaubühne Berlin stand kurz vor der Absage, konnte aber mit etwas Improvisation stattfinden. Von der internationalen Koproduktion „Der schwarze Mönch“ von Kirill Serebrennikov konnte nur die Premiere am 22. Januar gerettet werden, die drei Folgevorstellungen mussten ausfallen.
„Trotzdem waren es außergewöhnlich erfüllende und beglückende Lessingtage, mit herausragenden Gastspielen“, so Intendant Joachim Lux. „Sei es Thomas Ostermeiers „Das Leben des Vernon Subutex 1“, das belgische „Are we not Drawn onward to new Era“, die singenden Supermarktkassiererinnen aus Litauen oder Madame Nielsen aus Dänemark – das Publikum war begeistert, standing ovations waren die Regel.“ Auch die Festivalrede „Das letzte Fest“ von Nino Haratischwili und Navid Kermanis Buchvorstellung „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen – Fragen nach Gott“ waren große Publikumserfolgte.
Darüber hinaus geriet die Eröffnung mit zwei international aufgestellten Produktionen – Tschechows „Der schwarze Mönch“ und Toshiki Okadas „Doughnuts“ – bei Publikum und Presse zum Triumph. „Das waren Sternstunden des Theaters“, so Joachim Lux. „Das Motto ‚Celebration of Life‘ hat sich komplett eingelöst, wir freuen uns auf eine bessere Zukunft!“
Auch in Zahlen waren die Lessingtage mit einer Auslastung von 75% trotz der pandemischen Situation und der vielen ausgefallenen Vorstellungen sehr zufriedenstellend.