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Edip Yalçınkaya nach 30 Jahren frei

Menschenrechte

Der 1993 im Alter von 22 Jahren zu lebenslanger Haft unter erschwerten Bedingungen verurteilte politische Gefangene und Romanautor Edip Yalçınkaya ist freigelassen worden.

Der politische Gefangene Edip Yalçınkaya ist frei. Der 51-Jährige konnte am Sonntag das T-Typ-Gefängnis in Amed (tr. Diyarbakır), in dem er zuletzt einsaß, vorzeitig verlassen. Empfangen wurde er dort von seinen Eltern, die sich mehr als erleichtert zeigten. Erstmals nach dreißig Jahren wird Yalçınkaya nun seine Geburtsstadt Bedlîs wiedersehen.

Edip Yalçınkaya wurde 1993 im Alter von 22 Jahren von einem Staatssicherheitsgericht (DGM, mittlerweile abgeschafft) in Amed zu Haft unter erschwerten Bedingungen verurteilt. Der 1971 in einem Dorf in Bedlîs geborene Kurde war erst seit seinem neunzehnten Lebensjahr politisch aktiv, als er 1992 in Gimgim (Varto) bei Mûş verhaftet wurde. Nur ein paar Wochen nach seiner Verurteilung wurde Yalçınkayas Cousin Ferhat Tepe, der für die Zeitung Özgür Gündem arbeitete, von der türkischen Konterguerilla in Bedlîs verschleppt und ermordet.

Seine Jahre in Haft verbrachte Edip Yalçınkaya in Amed, Bartın, Sêrt, Erzîrom, Çewlîg (Bingöl) und Çankırı. Hier begann er auch zu schreiben. Vier Romane von ihm sind seit 2015 auf Türkisch erschienen: „Ma Ülkesi“ (Land der Ma), „Mahzen“ (Bunker), „Kardaki Kan“ (Blut im Schnee) und „Dideban“. Ins Kurdische übersetzt wurde bislang nur Kardaki Kan, allerdings in die Varietät Soranî. Edip Yalçınkaya schreibt auch Kurzgeschichten und Gedichte. Er ist Preisträger mehrerer Literaturwettbewerbe, die unter anderem vom Menschenrechtsverein IHD und der Gefangenenhilfsorganisation TUHAD-FED veranstaltet wurden.

ANF

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