Das Projekt Hausbau stellt künftige Hausbesitzerinnen und -besitzer vor viele Fragen. Von der Planung bis zum fertigen Haus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Worauf es ankommt, zeigt die Stiftung Warentest im neuen Ratgeber Günstig bauen – Sparpotenziale beim Hausbau von der Planung bis zur Ausstattung.
Ob Fertig- oder Architektenhaus, es kommt erst einmal darauf an, sich frühzeitig zu fragen, welche Flächen und Räume und welche Innenausstattung wirklich benötigt werden. Das zahlt sich auch bei der Finanzierung und bei weiteren Schritten im Bauprozess aus. Wichtige Kostenfaktoren sind Bauzeit, Wohnfläche, Baukörperform sowie das passende Energiekonzept. Wer Materialien und Ausstattung geschickt auswählt, kann beim Bauen viel Geld sparen, ohne Einbußen beim Wohnkomfort oder bei der Gestaltung machen zu müssen. Wie man typischen Kostenfallen entgeht, zeigt der Ratgeber auch anhand von Interviews mit Experten.
Das Buch bietet das nötige Rüstzeug, um in Planungsgesprächen Architekten und Baufirmen auf Augenhöhe zu begegnen. Praktische Anregungen erhalten Bauherren durch konkrete und anschauliche Beispiele mit Grundrissen, Fotos, Kostenangaben und ausführlichen Texten. Darüber hinaus bietet der Ratgeber Unterstützung bei den einzelnen Planungsschritten.
Autorin Bettina Rühm ist Diplom-Ingenieurin für Architektur und lebt in München. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Fachbücher und Zeitschriftenbeiträge zu Architektur und Innenarchitektur.
Auf 224 Seiten informiert der Ratgeber „Günstig bauen“ umfassend. Für 34,90 Euro ist er ab 22. Februar 2022 im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter www.test.de/guenstig-bauen.
Drei Fragen an Bettina Rühm, Autorin
- Welche Kostenfaktoren werden beim Hausbau am häufigsten übersehen oder unterschätzt?
Häufig unterschätzen Bauherren die beim Hausbau anfallenden Baunebenkosten, wie zum Beispiel die Kosten für Gutachten, Fachplaner, Energieberatung oder Architektenhonorar. Diese können in der Summe einen deutlichen Anteil an den Gesamtbaukosten ausmachen. Ein weiterer Kostenfaktor kommt ins Spiel, wenn während der Bauphase noch Änderungen vorgenommen werden sollen. Und nicht zuletzt sollte man an die Mehrkosten denken, die zum Beispiel beim Kauf eines Fertighauses entstehen, wenn man von der Standardversion abweicht und eine höherwertige Ausstattung wählt.
- Wo entstehen die meisten Kosten und wo liegt demnach das größte Sparpotenzial?
Die meisten Kosten entfallen auf Rohbau, Ausbau und technische Ausstattung. Das größte Sparpotenzial liegt dabei naturgemäß in der Größe des Hauses – hier zählt jeder eingesparte Quadratmeter Wohnfläche. Wer bauen will, sollte sich daher kritisch fragen, welche Raumgrößen wirklich benötigt werden. Sparen kann man auch viel durch die Form des Gebäudes. Schlichte, geradlinige Baukörper sind mit weniger Arbeits-, Material- und Energieaufwand verbunden als solche, die Rücksprünge, Erker oder Dachgauben aufweisen. Darüber hinaus lässt sich besonders gut beim Innenausbau sparen, zum Beispiel bei der Anzahl und Ausstattung der Bäder.
- Lohnt es sich angesichts der aktuellen Lieferengpässe und der steigenden Preise, bei Menge und Qualität des Materials zu sparen?
An der Qualität sollte man nach Möglichkeit nicht sparen. Sonst können langfristig Mehrkosten entstehen, zum Beispiel durch vorzeitige Reparaturen, schnellere Abnutzung und Austausch sowie durch eine eventuelle kostenpflichtige Entsorgung. Nachhaltige Materialien zu wählen, zahlt sich nicht nur im Hinblick auf den Umweltschutz aus, sondern langfristig auch in puncto Kosten und Wiederverkaufswert des Hauses. Steigenden Preisen kann man zum Beispiel durch Reduzieren oder Weglassen begegnen: Dabei ist unter anderem der Fensterflächenanteil eine wichtige Stellschraube, und auch im Innenausbau bieten sich viele Möglichkeiten.
Stiftung Warentest / 21.02.2022
Foto: Stiftung Warentest