Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Der 27. Januar und Auschwitz stehen für die Millionen Opfer des Holocaust, stellvertretend für die vielen anderen Orte des Nazi-Terrors und des Grauens. Das Erinnern daran ist ein Erinnern in die Zukunft, ein Erinnern gegen das Vergessen, ein Erinnern für eine starke Demokratie. Unser moralischer Imperativ dafür ist der Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jedes Menschen.
Es bleibt unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der Opfer zu gedenken und ihre Würde zu bewahren, Gesicht zu zeigen und die Stimme zu erheben, gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Ausgrenzung.
Mit diesem Ansatz werden wir die Gedenkstättenkonzeption des Bundes weiterentwickeln und dabei die pädagogische Arbeit stärken. Das Bundesprogramm „Jugend erinnert“ werden wir deshalb nicht nur verstetigen, sondern auch modernisieren. Wir werden unsere Gedenkstätten als wichtige Orte der kulturellen Landkarte Deutschlands weiter pflegen und gestalten. Eine wichtige Aufgabe wird sein, die Erinnerung an die Verbrechen in Europa wachzuhalten, sie in ganz Europa sichtbarer zu machen und sie im kollektiven Gedächtnis zu verankern.“
Die Staatsministerin wird an der offiziellen Gedenkfeier im Deutschen Bundestag am 27. Januar 2022, 10.00 Uhr, teilnehmen. Neben Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher und der Präsident der israelischen Knesset, Mickey Levy, die Gedenkreden halten. Vor der Gedenkfeier werden die Repräsentanten der Verfassungsorgane des Bundes und der Präsident der Knesset im Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin Kränze niederlegen.
Staatsministerin Roth wird in Berlin Kränze an den Denkmälern für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde und für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen niederlegen.
Claudia Roth hat auch an dem Videofilm der Künstlerin Renee van Bavel mitgewirkt, den die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zum Gedenktag ausstrahlen wird.
BPA / 26.01.2022