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Dreifache Ehrung für Saarbrücker Max-Planck Forscher

Technologie

Die (US-amerikanische) Association for Computing Machinery, die weltweit größte und wichtigste Organisation von Informatikern hat gleich drei Forscher der beiden Max-Planck-Institute in Saarbrücken zum Fellow, der prominentesten Stufe der Mitgliedschaft, gewählt.

Die (US-amerikanische) Association for Computing Machinery, die weltweit größte und wichtigste Organisation von Informatikern hat gleich drei Forscher der beiden Max-Planck-Institute in Saarbrücken zum Fellow, der prominentesten Stufe der Mitgliedschaft, gewählt. Damit ehrt die ACM deren grundlegende Beiträge zur modernen Computerwissenschaft mit deren Erkenntnissen unsere heutige Technologie geformt wurde.

Saarbrücken erweist sich erneut als einer der wichtigsten Informatik Standorte in Deutschland. Die 1947 gegründete ACM ehrt seit 1993 mit dem Status Fellow das eine Prozent ihrer Mitglieder, das die am weitesten herausragenden Errungenschaften im Gebiet der Computer- und Informationstechnologie und beigesteuert hat. Bisher wurden nur 19 Forscher in Deutschland in die höchste Kategorie der führenden Informatiker-Organisation gewählt, vier von ihnen sind schon jetzt in Saarbrücken beheimatet. Mit den neuen Fellows 2021, zwei vom Max-Planck-Institut für Informatik, MPI-INF, einer vom Max-Plack-Institut für Softwaresysteme, MPI-SWS, steigt die Anzahl der Saarbrücker Forscher, die die Ehrung Fellow haben, auf sieben, darunter fünf Max-Planck-Direktoren.

Thomas Lengauer, emeritierter MPI-INF Direktor, wird für Beiträge zu Bioinformatik und Medizinischer Informatik gewürdigt; Joël Ouaknine, Direktor am MPI-SWS, erhält die Ehrung für Beiträge zur Algorithmischen Analyse Dynamischer Systeme; Bernt Schiele, Direktor am MPI-INF, für Beiträge zu Bildverarbeitung und Computervision.

Thomas Lengauer hat sich in seiner Laufbahn mit theoretischer Informatik, Methoden für den Entwurf integrierter Schaltkreise sowie mit Bio-, Chemie- und Medizininformatik befasst. In den 1970er Jahren betrieb er Forschung in der theoretischen Informatik an der Stanford University und an den Bell Laboratories. In den 1980er Jahren forschte er an der Universität des Saarlandes und der Universität Paderborn. Angeregt durch das sich entwickelnde Humangenomprojekt wechselte er in den 1980er Jahren als einer der ersten Deutschen in die Genomik und Bioinformatik. Seine „Schule“ von Doktoranden und Postdocs ist ein Eckpfeiler der heutigen Bioinformatik in Deutschland und darüber hinaus. Lengauer ist Mitglied des Präsidiums der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Er hat diverse wissenschaftliche Preise erhalten, darunter die Konrad-Zuse Medaille – die höchste Auszeichnung der Gesellschaft für Informatik, den Karl-Heinz Beckurts Preis und den Hector Wissenschaftspreis.

2001 nahm ihn die Max-Planck-Gesellschaft als wissenschaftliches Mitglied und Direktor am MPI-INF auf, wo er bis zu seiner Emeritierung 2018 die Abteilung Bioinformatik leitete.

Joël Ouaknine: Seine Forschungsinteressen liegen im Grenzbereich zwischen theoretischer Informatik und Mathematik, vor allem an der Schnittstelle zwischen dynamischen Systemen und Berechnungen, wobei er Werkzeuge aus der Zahlentheorie, der diophantischen Geometrie, der algebraischen Geometrie und der mathematischen Logik einsetzt. Ouaknine studierte Mathematik an der McGill University und wurde 2001 in Oxford in Informatik promoviert.

Er hat eine Anzahl wichtiger Forschungspreisen gewonnen, darunter auch einen mit 1,8 Mio Euro dotierten ERC Consolidator Grant; er ist einer von 18 Prinzipal-Forschern im transregionalen Sonderforschungsbereich „Grundlagen verständlicher Software-Systeme“, der von Saarbrücken aus geleitet wird und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 11 Mio Euro ausgestattet wurde. 2020 wurde er zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.

Joël Ouaknine ist seit 2016 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, wo er die Gruppe Foundations of Algorithmic Verification leitet.

Bernt Schieles Forschungsgebiete sind Computer Vision und das Verarbeiten von Informationen multimodaler Sensoren. Die aktuelle Forschung gilt tiefem maschinellem Lernen und den Grundlagen des Bild- und Videoverständnisses, wie der 3D-Objektklassenerkennung oder der 3D-Personenerkennung und -verfolgung. Ein zukunftsträchtiger Aspekt seiner Forschung ist das Problem des 3D-Szenenverständnisses von Verkehrsszenen als Fallstudie für ein vollständiges Szenenverständnis. Bernt Schiele studierte Informatik in Karlsruhe und dann in Grenoble, wo er 1997 promoviert wurde. Nach Aufenthalten am MIT und der ETH Zürich erhielt er 2004 einen Lehrstuhl an der Universität Darmstadt.

Er wurde 2021 in die Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschland, die Leopoldina, aufgenommen und er ist ebenfalls Fellow der IEEE, ELLIS und IAPR.

Bernt Schiele ist seit 2010 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik, er leitet die Arbeitsgruppe Computer Vision und Maschinelles Lernen.

Max-Planck-Institut für Informatik / 20.01.2022

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