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Zwei neue Galileo-Satelliten sichern präzise Navigationsdienste

EU-Kommission Vertretung Deutschland

Zwei neue Galileo-Satelliten wurden am frühen Sonntagmorgen erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, gestartet. Damit befinden sich nun insgesamt 28 Satelliten in der Umlaufbahn und sorgen für präzise Navigationsdienste. „Seit 2016 bietet der Galileo Open Service eine hervorragende Ortungsgenauigkeit, die mittlerweile von mehr als zwei Milliarden Nutzern weltweit verwendet wird. Galileo bietet auch einen Such- und Rettungsdienst, der die Zeit bis zur Ortung von Personen in Not erheblich verkürzt, und den allerersten ‚Return Link‘-Dienst, der in Not geratenen Personen mitteilt, dass ihr Hilferuf empfangen wurde“, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Dieser Start stärke die derzeitige Konstellation und sichere Europas starke Position im Bereich der globalen Navigationssatelliten und –dienste.

Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme von Galileo werden die Galileo-Signale von mehr als 2,3 Milliarden Geräten weltweit genutzt, von Smartphones bis zu Notrufbaken. Die beiden neuen Galileo-Satelliten heißen Nikolina und Shriya und tragen die Namen von Kindern aus Kroatien und Norwegen, die beim Galileo-Zeichenwettbewerb 2020 gewonnen haben.

Als eine der Hauptkomponenten des europäischen Raumfahrtprogramms liefert Galileo frei zugängliche Satellitendaten, die eine Positionsbestimmung, Navigation und Zeitmessung ermöglichen. Diese finden nicht nur im Bereich der Mobiltelefone und Autonavigationsgeräte Anwendung, sondern auch in verschiedenen Bereichen wie der Synchronisierung von Energienetzen, dem Verkehrs- und Mobilitätssektor, dem Landnutzungssektor und den Ortungsdiensten für Notfälle. Galileo entwickelt weiterhin bahnbrechende neue Dienste und wird in Kürze die ersten authentifizierten Signale sowie die ersten hochgenauen Signale mit einer Genauigkeit von 20 Zentimetern einführen. Ein innovativer Notfallwarndienst ist ebenfalls in Vorbereitung.

Bei den heute gestarteten Satelliten handelt es sich um die ersten beiden der verbleibenden 12 Galileo-Satelliten der ersten Generation. Jeder dieser Satelliten wird von OHB in Deutschland hergestellt und getestet. Die Navigationsnutzlasten kommen von Surrey Satellite Technology Ltd. aus dem Vereinigten Königreich, andere Elemente stammen aus ganz Europa.

Auf ihrer letzten Station vor dem Start nach Französisch-Guayana wurden die Satelliten im ESTEC-Testzentrum der ESA in den Niederlanden, der größten Satelliten-Testanlage Europas, strengen Tests für den Weltraumflug unterzogen. Gegenwärtig befinden sich sechs Galileo-Satelliten entweder in der Testphase oder werden am Standort gelagert und warten auf ihren Transport nach Südamerika.

Alle verbleibenden 10 Satelliten der ersten Generation werden in den nächsten drei Jahren in die Umlaufbahn gebracht. Danach werden sie von den fortschrittlicheren, leistungsstärkeren und vollständig rekonfigurierbaren Navigationssatelliten abgelöst, der „Galileo Second Generation“ (G2S).

Die ESA entwickelt diese G2G-Satelliten derzeit gemeinsam mit der europäischen Industrie, die sich aus zwei getrennten Konsortien zusammensetzt, um Wettbewerbsfähigkeit und Redundanz zu gewährleisten. Der erste Start ist für das Jahr 2024 geplant.

Matthias Petschke, der zuständige Direktor bei der Europäischen Kommission, fügte hinzu: „Galileo liefert bereits überall auf der Erde metergenaue Daten. Die Galileo-Partner sind jedoch weit davon entfernt, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Diese beiden Satelliten werden Galileo weiter stärken und – zusammen mit weiteren Starts, die noch folgen werden – neuartige Signale und Dienste ermöglichen, die dazu beitragen, dass Galileo auch in den kommenden Jahren seinen Spitzenplatz behält.“

EU-Kommission Vertretung Deutschland / 06.12.2021

Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland

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