Die Europäische Kommission will die EU-Regeln zur Verbraucherinformation auf Lebensmitteln überarbeiten und bittet dafür um Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Verbänden und aller weiteren Interessierten. Im Zusammenhang mit ihrer Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ für eine nachhaltige Lebensmittelversorgung und dem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung hat sie Dienstag öffentliche Konsultationen dazu eingeleitet, wie die Kennzeichnung von Lebensmitteln überarbeitet werden sollte. Dabei geht es um die Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung sowie Nährwertprofile, die Herkunftskennzeichnung, Angaben zu Verfallsdaten und die Kennzeichnung alkoholischer Getränke. Eine Beteiligung ist für die nächsten zwölf Wochen möglich, bis zum 7. März 2022. Bis Ende kommenden Jahres will die Europäische Kommission den Gesetzgebern Rat und Parlament einen Vorschlag für eine überarbeitete Lebensmittelinformationsverordnung vorlegen.
Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, erklärte: „Die Rolle der Verbraucherinnen und Verbraucher und ihre Entscheidungen sind Eckpfeiler der Umstellung auf gesündere und nachhaltigere Lebensmittel. Je klarer die Kennzeichnung, desto leichter können Verbraucher eine bewusste, gesunde und nachhaltige Lebensmittelauswahl treffen. Dieses Ziel steht im Mittelpunkt unserer Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ und des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung. Eine klarere Kennzeichnung wird uns auch helfen, die Lebensmittelverschwendung zu verringern und die Nachhaltigkeit der Lebensmittelkette zu stärken. Die Verbraucherinnen und Verbraucher fordern seit vielen Jahren klare und vollständige Informationen über die Lebensmittel, die sie kaufen, auch über deren Herkunft. Ich rufe zu einer breiten Beteiligung an dieser Konsultation auf, um uns dabei zu unterstützen, einen möglichst ehrgeizigen Vorschlag vorzulegen und ein nachhaltiges Lebensmittelsystem zu gestalten, das für Erzeuger und Verbraucher funktioniert.“
Insgesamt laufen bis 7. März drei Konsultationen: eine zur Überarbeitung der Vorschriften über die Verbraucherinformation, eine zur Festlegung von Nährwertprofilen und eine zu den Vorschriften für die Information der Verbraucher über alkoholische Getränke.
Die Ergebnisse werden in die Folgenabschätzung zur Überarbeitung der Lebensmittelinformationsverordnung einfließen. Zusätzliche Beteiligungsmöglichkeiten sind bereits vorgesehen, darunter gezielte Umfragen und Interviews mit Interessenverbänden und Behörden der Mitgliedstaaten, um detaillierte technische Informationen zu sammeln.
EU-Kommission Vertretung Deutschland / 14.12.2021
Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland