Mit CulturEU hat die Europäische Kommission einen neuen interaktiven Leitfaden auf den Weg gebracht, der alle auf EU-Ebene verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten für den Kultur- und Kreativsektor zusammenfasst. CulturEU ist die gemeinsame Anlaufstelle für EU-Finanzierungen, die insgesamt 75 Finanzierungsmöglichkeiten aus 21 verschiedenen EU-Programmen, von Kreatives Europa und Horizont Europa bis zu den Strukturfonds und InvestEU, umfasst. Mit wenigen Klicks in diesem interaktiven Online-Tool kann jede europäische Kultureinrichtung die für sie am besten geeignete EU-Finanzierungsmöglichkeit ausfindig machen.
Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas erklärte: „Europa ist ein kulturelles Kraftzentrum, das eine florierende Kreativ- und Kulturbranche braucht. Neben Next Generation EU stellen wir heute ein neues Online-Tool vor, das unsere Kunst-, Kultur- und Kreativschaffenden in die Lage versetzen soll, die für sie am besten geeignete Förderung auf EU-Ebene ausfindig zu machen und auszuwählen. Gemeinsam können wir eine nachhaltige Erholung des Kultur- und Kreativsektors in Europa erreichen.“
Die Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, ergänzte: „Der Kultur- und Kreativsektor vermag es wie kein anderer, Leben zu verbessern, Gemeinschaften zusammenzubringen, Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen und positive Entwicklungen in anderen Sektoren anzustoßen. Es war höchste Zeit, dass wir die Kulturakteure bei ihrer Suche nach EU-Mitteln unterstützen und alle Finanzierungsmöglichkeiten, die die EU ihnen bietet, in einem Leitfaden zusammentragen. Diese einzigartige Übersicht erlaubt es allen Kulturakteuren, mit nur drei Klicks die beste EU-Finanzierung unter den insgesamt 75 verfügbaren Fördermöglichkeiten zu finden.“
Der Leitfaden wurde entwickelt, um in den Kultur- und Kreativsektoren tätigen Partnern aller Art und Größe zu helfen, sich in der EU-Förderlandschaft zurechtzufinden, die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aufzutun und ihnen letztlich den Zugang zu EU-Geldern zu erleichtern. Interessierte können einschlägige Finanzierungsmöglichkeiten nach ihren jeweiligen Bedürfnissen, ihrem Tätigkeitsbereich und der Art ihrer Organisation automatisch filtern. Ergänzt wird der Leitfaden durch inspirierende Beispiele und bewährte Verfahren. CulturEU soll regelmäßig mit den neuesten Informationen über neue Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen aktualisiert werden und ab Anfang 2022 in allen EU-Amtssprachen zur Verfügung stehen.
Die Kultur- und Kreativbranche wurde schwer von den weitreichenden Beschränkungen während der COVID-19-Pandemie getroffen. Seit Ausbruch der Pandemie hat die Kommission zahlreiche Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den Kreativ- und Kultursektor ergriffen, mit denen sie die Schritte der Mitgliedstaaten ergänzt und unterstützt, unter anderem durch finanzielle Hilfen, Zusammenarbeit auf EU-Ebene (unter Wahrung der nationalen Zuständigkeiten) und Investitionen.
Zu den bisherigen Maßnahmen auf EU-Ebene zur Unterstützung des Kultur- und Kreativsektors gehören:
- eine Aufstockung der finanziellen Unterstützung der EU für den Kultur- und Kreativsektor mit fast 2,5 Mrd. Euro aus dem Programm Kreatives Europa und rund 2 Mrd. Euro aus Horizont Europa für Kultur-, Kreativ- und Inklusionsprojekte von 2021 bis 2027;
- die Zuweisung umfangreicher Mittel aus der Aufbau- und Resilienzfazilität.
- die Genehmigung staatlicher Beihilfen im Umfang von insgesamt 420 Mio. Euro im Zuge der Regelungen des Befristeten Rahmens für staatliche Beihilfen;
- die Veröffentlichung von EU-Leitlinien für die sichere Wiederaufnahme von Aktivitäten im Kultur- und Kreativsektor;
- die Einrichtung der Plattform „Creatives Unite“, auf der Kunst-, Kultur- und andere Kreativschaffende Informationen, Initiativen und Ideen austauschen können. Diese Plattform zählt mittlerweile mehr als 43.000 Nutzerinnen und Nutzer.
Die Kommission koordiniert und erleichtert auch weiter den Austausch auf EU-Ebene zu den aktuellen Herausforderungen und Chancen im Kultur- und Kreativsektor.
EU-Kommission Vertretung Deutschland / 30.11.2021
Foto: EU-Kommission Vertretung Deutschland