Das gemeinnützige Bündnis Allianz pro Schiene hat den EU-Aktionsplan für den Bahnsektor als „Chance für den klimafreundlichen Verkehr in Europa“ begrüßt. „Weniger Flugreisen, mehr Zugfahrten – mit dieser Zielsetzung setzt die EU-Kommission einen neuen Akzent für mehr Klimaschutz“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „Wenn den Reisenden mit leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitszügen eine attraktive und umweltfreundliche Alternative zur Verfügung steht, könnten Kurzstreckenflüge in Europa schon in wenigen Jahren überflüssig sein. Mit dem Aktionsplan füllt die Kommission das Europäische Jahr der Schiene mit einer zukunftsweisenden Vision.“
Hoffnung auf Senkung der Schienenmaut
In dem Aktionsplan formuliert Brüssel das Ziel, den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 zu verdreifachen. Auch sollen in diesem Jahrzehnt Reisen bis 500 Kilometer komplett CO2-neutral werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um noch in diesem Jahrzehnt auf diesen Strecken das Flugzeug durch Züge zu ersetzen“, betonte Flege. Unter anderem sollen die Mitgliedstaaten durch den Aktionsplan mehr Freiheit erhalten, die Trassenpreise für die Nutzung zu senken. Diese Schienenmaut verteuert den klimafreundlichen Bahnverkehr. Auch stellt die Kommission die Mehrwertsteuer für grenzüberschreitende Fahrten als Sonderlast für die Schiene auf den Prüfstand. Allerdings fehlen in dem Papier konkrete Investitionszusagen und der Mut zu einer konsequent sektorübergreifenden Verkehrspolitik.
Allianz pro Schiene e.V. / 14.12.2021