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Glattrochen – Verschollen oder ausgestorben?

Art des Monats

In Deutschland steht der Glattrochen auf der Roten Liste der ausgestorbenen bzw. verschollenen Arten. (Chris Rickard)

Die biologische Vielfalt befindet sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt in seiner Serie „Art des Monats“ im November den Glattrochen (Dipturus batis) vor: Die Giganten der Meere sind vor deutschen Küsten bereits ausgestorben und weltweit vom Aussterben bedroht.

Mehr als zweieinhalb Meter lang, über hundert Kilogramm schwer und wohnorttreu. Erwachsene Glattrochen halten sich in einer Tiefe von 100 bis 600 Metern bevorzugt im gleichen Gebiet auf. Vor der nordfriesischen Insel Amrum wurden Mitte des 20. Jahrhunderts bei jeder Ebbe bis zu tausend Exemplare gesichtet. Das erklärt auch den englischen Namen des Fisches: „common skate“ – „gewöhnlicher Rochen.“ Doch das war einmal, inzwischen sind die Bestände buchstäblich verspeist. Wissenschaftler*innen sind sich nicht einig, ob der Fisch ausgestorben oder nur verschollen ist. Aber ist ein so großer Fisch zu übersehen?

Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND Meeresschutzbüros: „Glattrochen wurden lange Zeit gezielt gejagt und waren zusätzlich noch Beifang, vor allem in der Grundschleppnetzfischerei. Da Rochen erst sehr spät geschlechtsreif werden und nur wenige Nachkommen kriegen, sind sie besonders stark durch menschengemachte Störungen gefährdet. Aber auch der Klimawandel wirkt sich auf die Rochen aus. Für gesunde und vielfältige Meere müssen marine Arten und Lebensräume effektiv und umfassend geschützt sowie Nutzungen nachhaltig gemanagt werden.“

BUND / 26.11.2021

Foto: BUND / Chris Rickard

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