Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen verschlechtert sich kontinuierlich und überbordende Bürokratie verhindert den Bau von Millionen von Solarstrom-Anlagen auf deutschen Dächern. Bestehende Hürden kann eine neue Bundesregierung jedoch schnell aus dem Weg räumen, wie eine neue Analyse der Photovoltaik Service GmbH in Zusammenarbeit mit der Kanzlei von Bredow Valentin Herz zeigt. Die Auftraggeberin Klima-Allianz Deutschland fordert die Ampel-Parteien deswegen dringend auf, die nötigen Weichen im Koalitionsvertrag zu stellen.
Die Analyse stützt sich auf Befragungen von mehreren tausend Anlagenbetreibern sowie von Experten des PV Think Tanks. Als wichtigen notwendigen Schritt identifiziert sie eine deutliche Anhebung der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerten Ausbaupfade und Ausschreibungsmengen für Solarstrom. Der „atmende Deckel” im EEG müsse zu einem „atmenden Booster” umgebaut werden, damit der wirtschaftliche Betrieb von PV-Neuanlagen zuverlässig gegeben sei. Dringlich sei die Abschaffung des gescheiterten Optionsmodells, welches zu einem drastischen Markteinbruch im Bereich gewerblicher Aufdachanlagen geführt habe. Außerdem brauche es die umfassende Entbürokratisierung der Regelungen bei der Eigenversorgung und Direktlieferung. Die technischen Netzanschlussbedingungen muss die Ampel standardisieren und vereinfachen. Auch bei der Besteuerung von PV-Anlagen beschreibt die Analyse dringenden Handlungsbedarf.
„Die Ampel hat einen drastisch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien versprochen. Um die Ziele des Klimaschutzgesetzes einzuhalten, muss eine kommende Ampel-Koalition in der nächsten Legislaturperiode auf Millionen Dächern neue Photovoltaik-Anlagen ermöglichen. Nur mit einfachen, handwerklich gut gemachten Rahmenbedingungen kann das gelingen”, erklärt Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland. „Die Ampel-Parteien müssen sich unbedingt auf ein solches Konjunkturprogramm für Klimaschutz, Teilhabe und lokale Wertschöpfung verständigen.“
Die PV-Analyse können Sie hier herunterladen.
Klima-Allianz Deutschland / 16.11.2021