Die Kommission hat Donnerstag einen Aufruf zur Interessenbekundung für Städte veröffentlicht, die sich an der europäischen Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030“ beteiligen wollen. Sie gehört zu einer der fünf neuen Missionen im EU-Forschungsprogramm Horizont Europa. Die Missionen sollen mittels konkreter und messbarer Ziele innerhalb eines genau festgelegten Zeitrahmens große gesellschaftliche Herausforderungen bewältigen. Aus Deutschland haben bisher 21 Städte Interesse angemeldet, z.B. Wuppertal, Stuttgart, Dresden, Berlin und Hamburg.
Durch die Mission „Klimaneutrale und intelligente Städte“ werden 100 europäische Städte, die bis 2030 klimaneutral werden wollen, unterstützt und gefördert und zu Versuchs- und Innovationszentren für alle Städte gemacht.
Im Rahmen des heute veröffentlichten Aufrufs werden europäische Städte, die bei ihrem grünen Wandel vorankommen wollen, aufgefordert, Informationen über ihre derzeitige Lage, ihre Initiativen und ihre künftigen Pläne zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen einzureichen. Die ausgewählten Städte werden bei der Umstellung auf Klimaneutralität im Einklang mit den Zielen des europäischen Grünen Deals an vorderster Front stehen und ihren Gemeinden durch geringere Luft- und Lärmbelastung, weniger Verkehrsstaus und eine gesündere Lebensweise zahlreiche Vorteile bieten.
Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, sagte: „Wir brauchen Städte und Regionen an der Spitze unserer Bemühungen, Klimaneutralität zu erreichen. Es ist großartig, den Enthusiasmus und den Ehrgeiz zu sehen, den viele Städte bereits mit uns geteilt haben. Ich möchte die Städte nachdrücklich ermutigen, sich an diesem Aufruf zu beteiligen, und zwar nicht nur diejenigen, die auf ihrem Weg zur Klimaneutralität bereits weit fortgeschritten sind, sondern auch diejenigen, die sich in einer früheren Phase ihrer Transformation befinden.“
Nach der Registrierung ihres Interesses und einer Bewertung durch unabhängige Experten werden die ausgewählten Städte im April 2022 bekannt gegeben. Sobald das Auswahlverfahren abgeschlossen ist, können sie mit Hilfe einer „Missionsplattform“ mit der Arbeit an ihren Zielen beginnen. Interessenbekundungen können bis zum 31. Januar 2022 eingereicht werden.
Hintergrund
Die Stadtbewohner stehen im Mittelpunkt dieser Mission. Sie sind Produzenten, Verbraucher, politische Akteure oder Touristen. Sie haben enormen Einfluss auf Umwelt und Klima, können aber auch viel für die Klimaneutralität tun. Dank des Klimastadt-Vertrags werden die Menschen und die Zivilgesellschaft eine aktive Rolle spielen und neue Plattformen für ihr Handeln sowie bessere Ressourcen zur Umsetzung und Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen erhalten. Darum müssen Städte neue wirksame Wege finden, um die Gemeinschaften zu mobilisieren und Verhaltensänderungen zu bewirken und zu fördern.
Die Bürgerinnen und Bürger können durch Bottom-up-Initiativen, Innovation und durch neue Formen der Governance zu den Akteuren des Wandels werden. Die Mission zielt unter anderem darauf ab, einen gerechten Übergang und damit Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen zu fördern. Sie soll auch dafür sorgen, dass mit dem Übergang viele andere positive Auswirkungen wie eine höhere Luftqualität, neue Arbeitsplätze und gesündere Lebensweisen einhergehen.
EU-Kommission Vertretung Deutschland / 25.11.2021