Zum Höhepunkt des Vogelzuges über Deutschland bieten der NABU und sein Partner in Bayern, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), zahlreiche fachkundig geleitete Exkursionen an. Der Birdwatch ist eine gemeinsame Aktion der Partner im Netzwerk BirdLife International und findet am 2. und 3. Oktober 2021 bereits zum 28. Mal statt.
Jedes Jahr verlassen über 200 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. Hinzu kommen 300 Millionen Zugvögel, die auf ihrem Weg durch Deutschland fliegen oder schon hier ihr Winterquartier erreicht haben. „Es gibt also zurzeit viel zu sehen am Himmel über Deutschland. Der Vogelzug ist eins der besonders faszinierenden Naturphänomene“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Unsere Zugvögel werden zunehmend von den Klimaveränderungen beeinflusst. Beobachtungen am Birdwatch-Wochenende helfen dabei, Veränderungen von Zugzeiten festzustellen und Wettereinflüsse auf die Natur besser zu verstehen.“
Zugvögel leiden besonders unter der Klimakrise, denn sie sind auf intakte Verhältnisse gleich an mehreren Orten der Welt angewiesen: an ihren Brutplätzen, in ihrem Überwinterungsgebiet und an den Rastplätzen entlang der Zugrouten. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die Erderhitzung verschiedene Veränderungen für die Vogelwelt mit sich bringt. „Manche Zugvögel ziehen wegen milder Winter gar nicht mehr weg und wir sind gespannt, ob es beim Birdwatch vermehrt Nachweise geben wird von Vögeln, die eigentlich schon seit dem Spätsommer weggezogen sein müssten“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.
Bis Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen. Es gibt unter anderem Kranich-Schiffstouren auf der Müritz, Bird-Watching in englischer Sprache in Berlin und Kranichexkursionen ins Teufelsmoor.
Auch das NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf, Mecklenburg-Vorpommern, das gerade sein 25. Jubiläum gefeiert hat, bietet Exkursionen und Kranichbeobachtungen an.
Bei allen Führungen werden selbstverständlich die derzeit wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln eingehalten.
NABU / 30.09.2021