Mittwoch Abend haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, Bahn-Chef Dr. Richard Lutz und Dr. Walter Götz, Kabinettschef von EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean, den EU-Sonderzug Connecting Europe Express auf dem Bahnhof Berlin Südkreuz begrüßt. „Der Connecting Europe Express ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen des Europäischen Jahres der Schiene, das unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft beschlossen wurde. Er ist ein Beweis für die Fortschritte, die wir erzielt haben, und für die Vorteile des Schienenverkehrs in der EU. Seine bisherige Reise durch mehr als 20 Länder hat aber auch gezeigt, dass noch mehr getan werden muss, um einen wirklich einheitlichen europäischen Eisenbahnraum zu schaffen und die Transeuropäischen Verkehrsnetze zu vollenden“, so Kommissarin Vălean im Vorfeld der Veranstaltung. Dr. Walter Götz vertrat die Kommissarin bei den Halten in Halle und Berlin und kündigte an, dass die EU-Kommission ihren Aktionsplan zur Förderung des Schienenpersonenfernverkehrs voraussichtlich im Dezember vorstellen werde.
Verkehrskommissarin Valean betonte weiter: „Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um diese zusammenführenden Projekte zu vollenden, denn die Schiene ist nach wie vor ein wichtiger Verkehrsträger, um den grünen und den digitalen Übergang zu schaffen.“
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer erklärte: „Europa lebt durch mühelose grenzüberschreitende Mobilität – davon, dass es keinen Unterschied macht, ob man von Berlin nach Paris oder nach Paderborn reist. Mit Blick auf die großen Herausforderungen des Klimawandels muss die Bahn auch bei den innereuropäischen Verkehren eine stärkere Rolle spielen. Mit dem TransEuropExpress 2.0 stellen wir eine attraktive Alternative zum Fliegen auf die Schiene, die die europäischen Metropolen schnell und komfortabel verbindet. Unser Ziel: Mit der Bahn besser durch Europa.“
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, sagte: „Für eine größere Verbundenheit in Europa spielt der Ausbau grenzüberschreitender Verbindungen eine wichtige Rolle. Und das gilt auch im Bahnverkehr. Dafür werben wir heute und dafür möchte ich auch aus der Berliner Perspektive werben. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir gerade auch die Strecken und die Bahnverbindungen in unser Nachbarland Polen deutlich verbessern. Nur ein Beispiel: Die Entfernung von Berlin nach Warschau ist nicht viel größer als nach Frankfurt am Main. Eine Zugfahrt dorthin dauert aber mindestens zwei Stunden länger. Das zeigt: Wir haben noch viel zu tun! Deswegen freue ich mich sehr über diesen Zug, über diese Initiative im Rahmen des Europäischen Jahres der Schiene. Sie ist ein wichtiger Impuls dafür, mit verbesserten Bahnverbindungen Europa weiter und ganz konkret zu stärken.“
Bahn-Chef Dr. Richard Lutz betonte: „Um mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen und mehr Güter auf die Schiene zu bringen, dafür brauchen wir auch im europäischen Maßstab eine Infrastruktur ohne Grenzen – sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. Mit einem europäischen Infrastrukturnetzwerk und mehr Fahrzeugen, die grenzüberschreitend einsetzbar sind, können wir Bahnen gemeinsam schneller und attraktiver werden. Und damit unseren Auftrag erfüllen: mehr Menschen von der Schiene als dem grünen Verkehrsträger der Zukunft begeistern und überzeugen.“
Dr. Walter Götz, Kabinettschef, kündigte bei dem Besuch in Halle und Berlin an, dass die EU-Kommission ihren Aktionsplan, um den Schienenpersonenfernverkehr, insbesondere die Hochgeschwindigkeitszüge, zu fördern, voraussichtlich im Dezember vorstellen werde. Dr. Götz hatte zuvor in der neuen Zugbildungsanlage in Halle (Saale) gemeinsam mit dem sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff, Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der DB AG und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, und Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die Digitale Automatische Kupplung vorgestellt.
In seiner Rede wies er auf die derzeitigen Schwierigkeiten hin, die aktuell bestehen, um den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene zu erhöhen. „Wir brauchen eine Digitalisierung, eine moderne Infrastruktur, Kapazitätsmanagement, eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die richtige Regulierung auf EU- und nationaler Ebene sowie Investitionen.“ Die EU stelle unter anderem mit der Connecting Europe Facility und dem Aufbau- und Resilienzplan viel Geld zur Verfügung. Im Dezember will die EU-Kommission einen Aktionsplan zum Bahnverkehr vorlegen, die Verordnung zu den Transeuropäischen Verkehrsnetzen (TEN-V) überarbeiten und besser mit Bahnfrachtkorridoren verknüpfen. Die Bahnfrachtverordnung soll 2022 überarbeitet werden. Auch die Digitalisierung werde Teil der Reformen sein, wie beispielsweise die automatischen Kupplungen. „Wir haben viel zu tun. Gemeinsam. Der Connecting Europe Express weist den Weg.“ Die Erfahrungen dieses Sonderzuges werden in die künftigen Planungen einbezogen.
Zum Connecting Europe Express
Der Connecting Europe Express (CEE) ist eine Initiative im Europäischen Jahr der Schiene 2021 und verbindet die portugiesische, slowenische und französische EU-Ratspräsidentschaft miteinander. Auf seiner Tour über den Kontinent verbindet der CEE rund 100 Städte, ehe er am 7. Oktober in Paris ankommt. Der Sonderzug, der auf der europäischen Normalspur fährt, besteht aus sechs Wagen von Eisenbahnunternehmen aus sechs Ländern: Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland. Neben dem Ausstellungswagen gibt es je einen Konferenz-, Speise- und Schlafwagen sowie zwei Sitzwagen. Mit zahlreichen Aktionen in ganz Europa wird die Nutzung des Schienenverkehrs das ganze Jahr über gefördert und damit ein Beitrag zum Ziel des europäischen Grünen Deals – Klimaneutralität bis 2050 – geleistet.
EU-Kommission / 30.09.2021
Screenshot: connectingeuropeexpress.eu