Das Bundeswirtschaftsministerium hat heute erste deutsche Projekte für ein weiteres gemeinsames europäisches Projekt ausgewählt (sog. „Important Project of Common European Interest“ – IPCEI). Konkret geht es um ein Projekt für Cloud-Technologien. Es ist das mittlerweile sechste europäische Großprojekt, das Bundeswirtschaftsminister Altmaier erfolgreich aufs Gleis setzt. Zuvor hat es bereits Projekte zur Halbleiterfertigung, Batteriezellproduktion und Wasserstoff gegeben. Für das Cloud-Projekt hatte das Bundeswirtschaftsministerium Anfang Juli 2021 die deutsche Wirtschaft aufgefordert, Projektideen für Cloud-Innovationen einzureichen. Knapp 30 Skizzen mit weit über einhundert beteiligten Unternehmen sind eingegangen und unterstreichen das hohe Interesse der Industrie.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: hierzu: „Die deutsche Industrie will die Souveränität über ihre Daten zurückgewinnen und umfassend in europäische Cloudlösungen und Cloud-Anwendungen investieren. Wir werden sie dabei mit 750 Millionen Euro unterstützen. Player wie SAP, Volkswagen, Siemens, die Schwarz-Gruppe oder die Deutsche Telekom sind ebenso dabei wie viele mittelständische Unternehmen. Das zeigt eindrucksvoll: Impulse für die Industrie ermöglichen Zukunft ‚made in Germany‘ und fördern Arbeitsplätze, Wachstum und Klimaschutz.“
Bis Ende August konnten interessierte Unternehmen ihre Projektskizzen einreichen. Die vielversprechendsten Projektskizzen wurden sowohl von Technologie- und Softwareunternehmen als auch von Anwendern, etwa aus der Automobilwirtschaft oder der Luftfahrtindustrie, eingereicht. Neben namhaften Industrieunternehmen sind auch viele innovative Mittelständler beteiligt. Die jetzt ausgewählten Projektskizzen werden nun in einem nächsten Schritt ab dem 6. Oktober 2021 an dem Matchmaking-Prozess auf europäischer Ebene teilnehmen. In diesem Prozess werden Projektskizzen aus den zwölf bislang beteiligten Mitgliedstaaten zu einem integrierten Gesamtprojekt verknüpft.
Mit dem IPCEI Industrial Cloud bereiten die beteiligten Mitgliedstaaten gemeinsam einen großen Technologiesprung vor. Cloud-Technologien gehören zu den zentralen Werkzeugen in der Industrie 4.0. Erst eine gemeinsame Infrastruktur erlaubt es industriellen Anwendern, das volle Potenzial aus Daten zu erschließen. Das macht eine Neuentwicklung einer offenen und skalierbaren digitalen Infrastruktur notwendig, die den industriellen Anwender in den Mittelpunkt stellt. Das Projekt soll energiesparende, hocheffiziente, automatisierte und miteinander verbundene Cloud-Infrastrukturen und -Dienste entwickeln und dabei europäische Werte wie Souveränität, Nachhaltigkeit und Gleichbehandlung gewährleisten. Deutschland stellt hierzu 750 Millionen Euro aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan bereit. Ein Abschluss der Projekte, deren Umsetzung Mitte nächsten Jahres beginnen soll, ist für 2026 vorgesehen.
Weitergehende Informationen zum IPCEI Industrial Cloud finden Sie hier.
Einen Überblick über die industriepolitischen Impulse und die verschiedenen gemeinsamen europäischen Projekte finden Sie in der Broschüre „Zukunft „ Made in Germany“: Impulse für die Industrie – für Arbeitsplätze und Klimaschutz“.
BMWi / 15.09.2021
Foto: BMWi