Immer im September rund um den Internationalen Küstenputztag wird dem Müll in Meer und Flüssen der Kampf angesagt: In ganz Deutschland sammeln Aktive von NABU und NAJU Plastikreste, Kippen und Unrat an Stränden und Ufern. Ein großer Rhein-Clean-up läutet die Putzaktionen in diesem Jahr ein.
„Koordinierte Sammelaktionen helfen, unsere Natur von gefährlichen Abfällen zu befreien und liefern wichtige Informationen über das Ausmaß und die Herkunft des Mülls“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Wir freuen uns über viele engagierte Menschen, die beim Müllsammeln tatkräftig mit anpacken.“
Los geht es am 11. September mit einem Clean-up am Rhein bei Neuss in Nordrhein-Westfalen. „Gemeinsam mit den Gewässerrettern, unserer Partnerschaft mit den großen olympischen Wassersportverbänden, wollen wir das Ufer des Rheins auf mehreren Kilometern von Plastikmüll und Unrat befreien“, sagt David Pfender, NABU-Referent für Meere ohne Plastik. Organisiert wird der Clean-up vom Neusser Ruderverein. Zu den Gewässerrettern gehören der Verband Deutscher Sporttaucher, der Deutsche Seglerverband, der Deutsche Kanu-Verband und der Deutsche Ruder-Verband.
Weltweiter Küstenputztag ist in diesem Jahr der 18. September. Er wird bereits seit über 35 Jahren veranstaltet. Im vergangenen Jahr waren bei den NABU-Sammelaktionen 3.693 Kilo zusammengekommen. Rund 460 Menschen hatten sich am Küstenputztag beteiligt.
„Müll sammeln allein reicht aber nicht“, betont Pfender. „Auch die Politik muss handeln, endlich Einwegplastik konsequent verbannen und die Möglichkeiten der Vorgaben aus Brüssel in vollem Umfang nutzen.“ Zwar sei die seit Anfang Juli geltenden Einwegkunststoffrichtlinie ein Schritt in die richtige Richtung. „Jetzt muss die Richtlinie aber in Deutschland umgesetzt werden. Dabei muss die erweiterte Herstellerverantwortung so gestaltet werden, dass sie eine Lenkungswirkung hin zu einer deutlichen Müllreduktion entfaltet, etwa durch mehr kreislauffähige und reparierbare Produkte.“
Müllsammeln ist nicht nur für die Natur ein Gewinn: Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Gewässerretter-Wettbewerb. Dabei können besonders fleißige Müllsammlerinnen und -sammler 333 Euro gewinnen.
Wegen der Corona-Pandemie bittet der NABU darum, beim Müllsammeln die Abstandregeln einzuhalten. 1,5 Meter zwischen den Aktiven sollen es mindestens sein.
NABU / 10.09.2021