Einer der ersten drei Innovationscluster für klimafreundliche LKW-Antriebstechnologien wird in Hessen liegen. Dazu erklärt der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir:
„Wir freuen uns über die Nachricht, dass eines von drei deutschen Innovationsclustern für klimafreundliche LKW-Antriebstechnologien in Hessen liegen wird. Die Idee, das bestehende Testfeld für E-LKW auf der A 5 auch für andere Antriebstechnologien wie Brennstoffzelle und Wasserstoff auszuweiten und bis nach Baden-Württemberg zu verlängern, hatten wir bereits vor einem Jahr gegenüber dem Bund formuliert.
Wie das erweiterte Testfeld genau aussehen wird, werden wir gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium und der Autobahn GmbH erarbeiten. Neben der Förderung für den Ausbau der Teststrecke selbst sind sicher weitere Gelder für Wasserstoff-Tankstellen und Schnellladestationen notwendig. Die Verknüpfung von Rhein-Main mit der Rhein-Neckar-Region halten wir für enorm wichtig. Noch dazu zählt das Rhein-Main-Gebiet zu einem Hot-Spot der Logistikbranche.
Damit der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz und CO2-Reduktion leistet, muss der LKW-Verkehr sauberer werden. Dazu gehören neben der Verlagerung auf die Schiene auch neue Antriebstechnologien, die im Innovationscluster unter Alltagsbedingungen erprobt werden sollen. Wir sehen uns hier in Hessen als Innovationsstandort bei der klimafreundlichen Mobilität und werden gemeinsam mit dem House of Logistics & Mobility (HOLM) auch weiterhin den Prozess vorantreiben.“
Hintergrund Innovationscluster
Zum „Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) zählen konkrete Fahrpläne für die einzelnen Antriebstechnologien bis 2030 und notwendigen Maßnahmen für deren Markthochlauf. Ein zentrales Element des Maßnahmen-Fahrplans sind Innovationscluster, in denen alternative Antriebstechnologien im Zusammenspiel von Fahrzeugen und Infrastruktur auf längeren Korridoren erprobt werden können.
LKW-Innovationskorridor Rhein-Main/Rhein-Neckar
- Im Projekt werden die Antriebstechnologien Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybrid-Lkw durch den Aufbau einer Tank-, Lade- und Oberleitungsinfrastruktur vom Frankfurter Kreuz über die A 5 bis Darmstadt und weiter über die A 67 oder die A 5 bis zur Landesgrenze mit Baden-Württemberg praktisch erprobt. Eine Verlängerung bis Mannheim bzw. Heidelberg wird geprüft.
- Ziele des Innovationsclusters sind die Optimierung von Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren sowie der technischen Gestaltung von Infrastruktur für Lkw mit alternativen Antrieben auf längeren, stark befahrenen Streckenabschnitten.
- Die genaue Ausgestaltung des Projektes wird im Rahmen einer Projektgruppe unter Leitung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und Beteiligung insbesondere der regionalen Wirtschaft festgelegt. Das BMVI wird die Projektdurchführung zusammen mit der Autobahn GmbH unterstützen.
- Geschätztes Projektvolumen: niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag (abhängig von konkreter Ausgestaltung) aus dem Haushaltstitel „Zuschüsse zur Errichtung von Tank- und Ladeinfrastruktur“ des Energie- und Klimafonds des BMVI.
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen / 08.09.2021
Foto: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen / Oliver Rüther