Island und Norwegen sind offiziell mit dem Forschungsprogramm Horizont Europa assoziiert. Damit können Einrichtungen aus diesen beiden Ländern unter den gleichen Bedingungen wie Einrichtungen aus den EU-Mitgliedstaaten an dem mit 95,5 Mrd. Euro ausgestatteten europäischen Forschungs- und Innovationsprogramm teilnehmen. Der Gemeinsame Ausschuss des Europäischen Wirtschaftsraums, der sich aus Vertretern Islands, Liechtensteins, Norwegens und der EU zusammensetzt, hat Freitag den entsprechenden Beschluss für Island und Norwegen angenommen, die damit als erste Länder mit Horizont Europa assoziiert werden.
Die Assoziierung von Island und Norwegen mit dem Horizont Europa ist eine Gelegenheit, die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Innovation fortzusetzen und zu vertiefen, wobei der Schwerpunkt auf gemeinsamen Prioritäten liegt:
- dem doppelten grünen und digitalen Wandel,
- der öffentlichen Gesundheit und
- der Wettbewerbsfähigkeit Europas in der globalen Landschaft.
Gemeinsame Anstrengungen werden darauf abzielen, Umweltprobleme in der Arktis anzugehen, Wasserstoff- und Kohlenstoffabscheidungstechnologien zu entwickeln, datengestützte Innovationen zu fördern und vieles mehr.
Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für ein Europa, das fit ist für das digitale Zeitalter, sagte dazu: „Offenheit und Zusammenarbeit mit dem Rest der Welt sind der Schlüssel zu unserer Strategie, eine kritische Masse für Forschung und Innovation zu schaffen und Lösungen für dringende globale Herausforderungen zu finden und zu beschleunigen. Indem wir unsere Kräfte mit Island und Norwegen bündeln, werden wir eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der grünen, digitalen und gesundheitspolitischen Agenda durchführen.“
Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, fügte hinzu: „Ich heiße Island und Norwegen herzlich an Bord von Horizont Europa willkommen. Sie haben im Rahmen von Horizont 2020 am besten abgeschnitten und in Bereichen wie Energie, Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und digitale Technologien Innovationsführerschaft und Exzellenz bewiesen. Ich freue mich auf neue Durchbrüche und Erfolgsgeschichten in den kommenden Jahren!“
Diese Zusammenarbeit unterstreicht die Bedeutung des EWR-Abkommens, das die uneingeschränkte Teilnahme der EWR-Staaten am EU-Binnenmarkt ermöglicht und die Grundlage für die Zusammenarbeit in anderen Bereichen wie Forschung, technologische Entwicklung, Umwelt und Kultur bildet.
Horizont Europa, das Forschungs- und Innovationsprogramm der EU für den Zeitraum 2021-2027, ist eines der wichtigsten Instrumente zur Umsetzung der europäischen Strategie für internationale Zusammenarbeit: Das europäische Gesamtkonzept für die Zusammenarbeit in Forschung und Innovation. Das Programm steht Forschern und Innovatoren aus der ganzen Welt offen, die ermutigt werden, bei der Ausarbeitung von Vorschlägen mit EU-Partnern zusammenzuarbeiten. Derzeit laufen Verhandlungen mit vielen weiteren Nicht-EU-Ländern, die ihr Interesse an einer Assoziierung mit Horizont Europa bekundet haben, weitere Ankündigungen werden in den kommenden Wochen erfolgen.
EU-Kommission / 24.09.2021